Die Rache des Pampasgrases

Leicht verspätet aufgrund von Ereignissen, über die du, wenn du das im Jahr 2033 liest, nur lachen kannst, geht endlich unsere Besprechung von „Beware Greeks bearing gifts“ oder zu deutsch platt „Brudermord“ online. Warum das Jahr 2033 noch immens wichtig sein wird, wieso Du Sascha als Bundespräsidenten nominieren solltest und auf gar keinen Fall Bambus in Deinem Garten pflanzen darfst, erfährst Du beim hören dieser Folge. Schließlich haben wir bei Radio Amphipolis einen Bildungsauftrag.

Spieglein, Spieglein, an der Wand, wer ist die schönste in Griechenland?

Bilden tut auch die schöne Helena, nämlich sich etwas ein, in ihren Träumen. Der schon zehn Jahre währende trojanische Krieg schlägt ihr so sehr auf den Schlaf, dass sie einen ergebenen Wachmann losschickt, Xena zu holen. Denn der gute Paris macht sich nur Sorgen, dass ihr Äußeres unter dem Schlafmangel leidet. So ein …
Im Gegensatz zu anderen filmischen Machwerken, insbesondere dem Film Troja aus dem Jahr 2004 (Ist der wirklich schon so alt?), wurde Helena hier übrigens nicht mit einer Blondine besetzt.
Der Wachmann lebt gerade lange genug, um Xena Helenas Krönchen zu überbringen, die jetzt doch nach Troja möchte, obwohl sie das zuvor abgelehnt hatte. Gabby freut sich, denn sie kennt natürlich alle Geschichten zur Belagerung und der schönen Helena. Vor den Toren Trojas sieht es auch schon aus, als würde die Belagerung etwas dauern.

Sascha: „Geräderte Typen. Nicht wie wir nach ’nem Arbeitstag, sondern tatsächlich gerädert.“

Dazu gibt es noch Bastdecken, unter denen sich einige Griechen verstecken. Bloß nicht genug, um von einer Belagerung zu sprechen. Auch wenn kurz zum Zelt von Menelaos – je nach Interpretation Ex- oder Erstmann der Helena – geschwenkt wird, sind kaum Griechen sichtbar. Das Heer, das mit 10.000 Schiffen kam, scheint nur etwa zwanzig Krieger transportiert zu haben. Oder der Krieg hat die Anzahl Kämpfer erschreckend stark dezimiert.

Sascha: „Was mir deutlich gefehlt hat, sind Griechen.“

Die Trojaner sind da anderer Meinung, denn sie finden, da ist eine Griechin zuviel: Nämlich Xena. Noch nie wurde soviel auf der Nationalität unserer Heldin rumgehackt, die ja eigentlich unabhängig von der Nationalität arbeitet. Nur einer freut sich, die beiden Freundinnen zu sehen, Perdicas, Gabrielles Ex-Verlobter. Was der hier macht und wie der so schnell von langweiligem Bauer zu toughem Kriegsheld in Troja wurde? Wir haben da so unsere Theorien.

Sascha: „Da war im mittleren Management eine Stelle frei, da hab‘ ich mich beworben.“
Mary: „Die anderen waren alle schon weggestorben, zack, hatte ich den Posten!“

„Egal wie lange die Belagerung dauert, die Friseure bleiben geöffnet!“

Perdicas kriegt auch direkt einen Einlauf von seinem Chef Deiphobus, Bruder von Paris, Schwager von Helena und Oberbefehlshaber der Armee. Dem stinkt es nämlich mächtig, dass Xena jetzt zur Rettung kommt. Wir ahnen: der hat eigene Pläne und noch nie hat ein Bösewicht so klar den Bösewichtstempel aufgedrückt bekommen. Aber erst einmal gibt es ein Wiedersehen zwischen Xena und Helena. Spürt ihr auch dieses Knistern in der Luft? Wir haben die Vermutung, dass es zwischen Exmann und Exverlobtem auch noch eine Exgeliebte in dieser Geschichte gibt. Helena möchte von Xena zurück zu Menelaos gebracht wird, damit der Krieg endlich endet. Warum ihr das erst jetzt einfällt, wissen wir nicht, aber Xena hält das für keine gute Idee. Denn wenn sie keinen der Männer liebt, solle sie doch aufhören, sich als Statussymbol rumreichen zu lassen und ihr eigenes Leben leben.
Trotz Deiphobus‘ Widerspruch darf Xena erstmal in der Stadt bleiben, denn Paris ahnt noch nicht, dass Xena ihrer Freundin vom selbst bestimmten Leben erzählt. Sascha wundert sich noch, dass alle trotz Belagerung so schön frisiert sind, auch der Lockenkopf von Deiphobus.

Mary: „Das solltest Du wissen, dass nach der Krise als erstes die Friseure aufmachen.“

Und nicht nur die Frisur sitzt! Denn der Darsteller von Deiphobus kann nicht nur Overacten, sondern hat auch ein Händchen für dramatische Abgänge.

Sascha: „Dramatisches Türenschließen war sein Lieblingsfach auf der Schauspielschule, da bin ich mir sicher.“

„Du gibst jetzt dem Imperator seine Kutte zurück und gehst schön nach Hause, in Eselsmilch baden.“

Dazu gehört auch ein Abgang durch die ungeheimste Geheimtür aller Zeiten, die bei Sascha für einen mehrminütigen Lachflash gesorgt hat, was wiederum Mary zu einem mehrminütigem Lachflash gebracht hat. Wir haben uns also gut amüsiert in dieser Folge.  Auch wenn ziemlich viel durcheinander kommt. Xena erwischt erst Helena auf dem Markt, als sie sich zu Menelaos schleichen will, dann schleicht sie Deiphobus hinterher, der sich aus der Geheimtür zu Menelaos dreht. Der Kuttenverkäufer der Stadt hat Hochkonjunktur!
Als Xena Deiphobus vor Paris zur Rede stellt, behauptet der, mal schnell Frieden mit den Griechen geschlossen zu haben. Und da es so verdächtig ist, dass Xena das gesehen hat, landet die im Knast. mal wieder. Währenddessen holen die Trojaner – du hast es geahnt – ein Gastgeschenk der Griechen zur Tür rein. Denn wer kann schon einem riesigen Bambuspferd mit Pampasgras auf dem Kopf widerstehen? Wir könnten es nicht! Nur Xena im Gefängnis ahnt Unheil, während der Rest Trojas feiert und sich in die Besinnungslosigkeit trinkt.
Zum Glück schafft es Xena gerade rechtzeitig zu fliehen, um der Bevölkerung bei der Flucht vor den einfallenden Griechen zu helfen. Ebenso wie Perdicas und Gabby, die tapfer Seite an Seite kämpfen.
Im Tempel der Aphrodite bastelt Xena im macgyvcerschen Geist aus Kohlköpfen roten Nebel, der die Griechen beim Einfall ablenkt. Dummerweise lenkt das Xena davon ab, dass Deiphobus derweil Paris tötet und mit Helena abhaut. Denn der spielt ein doppeltes Spiel und möchte in dem Tumult Helena für sich selbst entführen. Denn schöne Frau plus kluger Kopf gibt großartige Kinder.
Draußen vor der Stadt stellt unser Trio Deiphobus und lässt ihn bewusstlos mit Helenas Krönchen zurück. Was ist mit den Griechen? Egal, man entscheidet sich, die einfach zurückzulassen, so wie einige andere Handlungsfäden.

Sascha: „Es ergibt einiges keinen Sinn in dieser Folge.“

Das mag auch daran liegen, dass die Episode viel vorhatte. Sie erzählt den Krieg aus einer weiblichen Perspektive aber zwischen Kriegsdrama, feministischer Erzählung, Intrige und Liebelei zwischen Gabby und Perdicas fehlte am Ende einfach die Zeit und wir wünschen uns, daraus wäre ein Zweiteiler geworden.
Am Ende trennen sich Perdicas – Der trotz aller Vermutungen die Folge überlebt hat! – und Gabrielle, da sie nicht so weit sind, ihre Freiheit aufzugeben. Vielleicht haben sie auch einfach ein Kommunikationsproblem. Trotz aller Schwächen eine gelungene Folge, die viel Spaß macht und alles enthält, was Xena großartig macht.

Informiere dich über die Gefahren durch Kirschlorbeer und Bambus!

Wenn du kannst, nominiere Sascha für das Amt des Bundespräsidenten.

Die Frage, was Uhura mit Pampasgras macht, wird in diesem Video beantwortet.

Lass dich doch von Sascha und Jeanette im Podcast The Orville Radio erzählen, warum du The Orville gucken solltest.

Unseren privaten König Gregor könnt ihr auch über Dinge von Interesse reden hören.

Kein Pampasgras wurde während der Aufzeichnung dieser Folge von Strauchdieben oder Influencern beschädigt.

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