Eine Hochzeit und mehrere Todesfälle

Ist es Hannibal Lector? Nein, Callisto kehrt zurück!

Heute machen wir eine kleine Zeitreise zu Episode 5 der zweiten Staffel von Xena Warrior Princess und gehen direkt zu “Callistos Rückkehr, nicht über “Finstere Mächte”. Das hat einen besonderen Grund, denn Mary und Sascha wollen die vierte Folge mit ganz besonderen VIPs besprechen.

“Mary: “Sie kommen aus einem Land, dem eine finstere Zukunft droht.”
Sascha: “Sachsen-Anhalt?”

Statt also mit den Baccae ihre Zeit zu vertreiben, befinden wir uns direkt in einem Gefängnis, wo man nur die miesesten Psychopathen einsperrt. Und zu denen gehört natürlich Callisto. Die in den kinoreifen ersten Minuten der Folge einen mitreißenden Ausbruch orchestriert, den selbst HBO nicht besser hätte filmen können.

Sascha: “Das hat ein bisschen Game of Thrones Vibes gehabt, diese Vor-Vorspann-Sequenz.”

“Heirate mich. Wir finden zeitnah keinen Therapieplatz, da ist das die beste Lösung.”

Von dieser schicksalshaften Wendung ahnen Xena und Gabrielle nichts, denn sie werden gerade vom guten Perdicas überrascht, der plötzlich festgestellt hat wie sehr er Gabby vermisst.

Mary: “Keine Folge ohne eine alte oder neue Flamme von Gabrielle.”

Denn Kriegstraumata behandelt man ja am besten, in dem man einfach die Frau heiratet, die einen einst vor dem Altar hat sitzen lassen. Zugegeben, dass die Thematik überhaupt aufgegriffen wurde, ist den 90ern weit voraus. Und an manchen Stellen, wie den Kriegstraumata des Perdikas spitzte der Drehbuchautor seinen Bleistift besonders gut … oder?

Mary: “Wobei, anspitzen … das ist eher wie mit dem Spaten draufgehauen.”

Derweil hat der gute Joxer eine Begegnung der anderen Art, hinter der leider keine Aliens stecken, sondern Callisto. Die bittet ihn freundlich, Xena eine Nachricht zu übermitteln. Nämlich, dass unsere Kriegerprinzessin fortan für jeden Mord, den Callisto verübt, verantwortlich ist. Immerhin hat Xena ihr eine zwei Chance gegeben. Zu blöd. Weiß man doch, dass Gefängnispsychater im antiken Neuseegriechenland ebenso rar gesät sind wie die Plätze für die Paartherapie. So befinden sich alle Heldinnen kurz darauf in einer von Callisto inszenierten Schlacht. Und während Xena sich Callisto stellt, bekommt der gute Perdicas einen Nervenzusammenbruch und lässt das Schwert fallen.

Sascha: ” Das ist der perfekte Zeitpunkt Gewissensbisse zu bekommen und Beziehungsgespräche zu führen. WÄHREND UM UNS EINE F*CKING SCHLACHT TOBT!”

Wer steht bei dieser Hochzeit eigentlich vor dem Altar?

Perdicas und Gabrielle beweisen auch bei der Hochzeit selbst ein Händchen für Zeit und Ort. In irgendeiner Kirche, wo das Putzpersonal schon solange streikt, wie die Deutsche Bahn mit Joxer als Trauzeugen. Scheinbar hatte man wirklich keine Zeit, noch die Familie einfliegen zu lassen. Immerhin gibt es hier einen Kuss, der sich sehen lassen kann. Oh nein, nicht mit dem Bräutigam. Der erste Kuss von Xena und Gabby. <3

Mary: “Es ist zumindest zur Hälfte die Lippen getroffen.”

Und weil man ja gerade nichts Besseres zu tun hat,denn es ist ja keine Psychopathin aus dem Knast ausgebüxt, buchen Perdicas und Gabby die Hochzeitssuite. Dazu gehört auch ein anregendes Gespräch über ehemalige Partner*innen. Was gibt es Anregenderes vor dem ersten Mal? Wobei Gabby nicht ganz so unschuldig ist, wie sie Perdicas gegenüber erscheint.

Sascha: “Sie hat ja alles angebaggert, was nicht bei drei auf den Schriftrollen war.”

Xena begibt sich mittlerweile auf die Spuren von Callisto. Findet aber nur ihren Second-in-Command, unseren alten bekannten Theo. Der verrät Xena immerhin, dass Callisto sich wahnsinnig gefreut hat zu hören, dass Gabby nicht mehr unter Xenas Schutz reist. Wir ahnen, worauf das hianusläuft: Callisto will Gabby töten, um Xena zerbrechen. Da die Kriegerprinzessin dummerweise rechtzeitig auftaucht, um das verhindern, tötet Callisto das Zweitbeste: Perdicas. Der arme Junge hat zu wenig Xena geguckt, um zu wissen, dass allen Männern, die Gabby mag, ein vorzeitiges Ende droht. Fortan sinnt Gabby auf Rache, während Xena verhindern möchte, dass die Freundin ihre Blutunschuld verliert. Nach einem ernsten Gespräch glaubt Xena auch, Gabby zur Einsicht gebracht zu haben, die nicht mehr zum Überfall auf Callistos Versteck mitkommen möchte.

Schräge Kameraeinstellungen sind in Callistos Rückkehr an der Tagesordnung.

Sascha: “Hätte Xena mehr Filme geschaut, wüsste sie, dass das nicht funktioniert.”

Doch Gabby kommt ihr nicht nur zuvor, sie hätte es auch geschafft, Callisto zu töten. Wenn ihr nicht im letzten Moment ihr Gewissen dazwischen gekommen wäre. Dagegen wäre ja nichts einzuwenden, aber musste sie dabei ihr Schwert so fallen lassen, dass Callisto samt Räuber-Gang aufwacht? Die warten dann auch, als 5 Minuten später Xena in die Höhle schleicht. Es sieht also nicht gut aus: Xena landet auf Callistos Folterthron und Gabby auf dem Scheiterhaufen. Doch unerwartet taucht Hilfe auf: Joxer sorgt todesmutig für die Ablenkung, die Xena braucht, um sich und Gabby zu befreien.

Mary: “Joxer ist wie ein Kisten-Clown. Er taucht immer dann auf, wenn man ihn gerade nicht braucht.”

Da wird selbst Ben Hur neidisch: Xena und Callisto liefern sich ein Wagenrennen

Was jetzt kommt, muss man gesehen haben, sonst glaubt man es nicht. Denn die Kampfszene setzt Maßstäbe und galt in den 90ern als die aufwändigste Kampfszene bis dahin gedreht wurde.

Sascha: “Da passieren Sachen, mit denen hätte ich im Leben nicht gerechnet.”
Mary: “Da passiert alles.”

Eine der besten Stuntszenen mit wilden, unnötigen Moves, denen man einfach gerne zuschaut. Und denen man noch zuschauen kann, weil die Schnittgeschwindigkeit unserer Zeit fehlt. Und das beste ist: Xena gelingt es, die Oberhand zu gewinnen. Was Callisto ausnutzt, um den Schauplatz zu wechseln: Immerhin hat sie draußen zwei präparierte Streitwagen stehen.

Sascha: “Es ist super absurd, das sich da so eine Rennszene anschließt, die auch aus The Fast and the Furious stammen könnte.”

Und damit hört es nicht auf! Denn vom Streitwagen purzeln die beiden in Treibsand, der ja alles verschlingen kann, das weiß jeder, der mal einen Abenteuerroman gelesen hat. Aber statt gemeinsam mit Callisto die Ewigkeit im Tartaros zu verbringen, rettet Xena sich in letzter Sekunde. Callistos Hilferufe ignoriert die, sie weiß wie ihr die Furie danken würde. Von den Toten auferstehen wird sie ja wohl kaum.

I need somebody (Help) not just anybody (Help) you know I need someone, help!

Sascha: “Der Tod bedeutet nicht das Ende in Neuseegriechenland. Es sei denn, man ist der Geliebte oder Ehemann von Gabby. Dann ja.”

Die Welt ist wieder im Gleichgewicht, unsere Freundinnen verabschieden sich von Joxer und gehen, allein und verwitwet in den Sonnenuntergang. Und wir freuen uns auf die nächste Folge, auch wenn wir noch nicht wissen, welche das sein wird.

Bereits im Trailer von Das Schweigen der Lämmer könnt ihr die Anleihen an die Anfangszene von “Callistos Rückkehr” erkennen.
Jede Streitwagen-Szene muss sich an dem ikonischsten Streitwagen-Rennen aller Zeiten in Ben Hur messen lasssen.
Kauft Marys Bücher Titanias Töchter und das für den SERAPH nominierte Draußen als eBook, im Buchandel, oder signiert. Jedes verkaufte Buch führt zu mehr Podcasts.
Wer mehr kluge Sprüche von Sebastian UND Sascha hören möchte, sollte zuhören, wenn Sie reden.
Sascha und König Gregor könnt ihr auch im Hotel Hyperion besuchen, wenn sie über Angel philosophieren.
Wir haben ein <3 für Star Trek 5: Final Frontier. Gruß an den echten Star Trek Podcast, Trek am Dienstag.

Unseren privaten König Gregor könnt ihr auch über Dinge von Interesse reden hören.

Während der Aufnahmen dieses Podcastes kamen keine Ehemänner zu schaden.

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Prophezeit vom Orakel von Dolphi

Das Orakel von Dolphi, dass für seine Vorhersagen von Podcasterscheinungen bekannt war, hat bereits im antiken Neuseegriechenland vorhergesagt, dass die Besprechung der Folge Callisto von Kriegerprinzessin Xena zwei Wochen zu spät erscheint, weil Podcastprinzessin Mary mal wieder mit Dingen beschäftigt war. Und damit hat das Orakel von Dolphi es dem Orakel von Delphi um einiges voraus, dass es nicht hat kommen sehen, dass Callisto es umbringen und den Mord Xena in die Stiefel schieben wollte. Oder wusste sie es bereits? Da Prophezeiungen aber ähnlich komplex sind wie der Lebenslauf unserer Kriegerprinzessin, wenden wir uns dem zu, was wir können, Folgen besprechen. Und eigentlich hatten wir eine hohe Erwartung an die Folge, die Xenas wahnsinnige Widersacherin ins Spiel bringt. Aber manchmal färbt die Vergangenheit Erinnerungen auch schon, so dass Sascha an einem Punkt unser Gefühl zur Folge sehr gut auf den Punkt bringt:

Sascha: “Häpühmpf.” *Schnaub*

Hysterisches Lachen, die hundertachtzehnte.

Dabei hatten wir Callistos Auftritt eigentlich entgegengefiebert. Und die erste Szene, in der die Handkamera orientierungslos durch ein angegriffenes Dorf schwankt ist grandios inszeniert. Auch, wenn wir Callisto in einem Aufgreifen der Xena-Darstellung aus dem Intro in einem Schwenk von unten nach oben kennenlernen, hat großartiges. Doch bereits ihr erstes Lachen, bei dem sie auch noch den Kopf in den Nacken wirft, verursacht Gänsehaut. und nicht die gute Sorte.

Mary: “Callistos Lache ist schlecht gealtert.”

Während Callisto Dörfer samt fast aller Bewohner*innen in Xenas Namen den Erdboden gleich macht, um ihren guten Ruf endgültig zu ruinieren, will Xena gerade mit Gabrielle ein Bierchen zum Feierabend zischen. Weil ihr aber der abgewrackte Typ, der gerade zur Tür reinkommt, so leid tut, reicht sie ihm ihr Getränk. Hätte sie das mal nicht getan, denn kaum stellt sie sich vor, will ihr der Typ an die Gurgel. Immerhin hat eine Überlebende seines Dorfes ihm mitgeteilt, dass Xena seinen Sohn umgebracht hat. Das hätte tragisch sein können, wirkt aber vor allem nervig wie Callistos Lache.
Im nahen Dorf treffen unsere Heldinnen dann auf die noch unbekannte Furie, die offenbart, dass sie die einzige Überlebende aus dem Dorf Cirra, in dem Xena aus Versehen doch Frauen und Kinder während ihrer Warlady Karriere umgebracht hat. Xena ist schockiert, aber nicht so schockiert, dass sie nicht noch messerscharf kombinieren könnte, dass Callisto letzte Folge den Pfeil auf sie geschossen hat. Denn wer ihr Chakram fängt, kann auch einen unfangbaren Pfeil schießen. Logisch.

Joxers Nase macht diese Folge einiges mit.

Während Callisto entkommt, ist einer ihrer Adjutanten nicht so glücklich und muss unter Xenas Vulkangriff alle Pläne seiner Chefin ausplaudern. Wird dann aber freigelassen, um Callisto zu erzählen, dass ihr Plan ein voller Erfolg war. Wäre doch eigentlich eine gute Idee gewesen, ihm zu Callistos LAger zu folgen. Denn das ist auf jeden Fall eine Reise wert. Nicht nur wegen der Leitern.

Mary: “Warum hingen da überall Dinoknochen rum?”
Sascha: “Vermutlich, weil da vorher Jurassic Parc gedreht wurde.”

Xena und Gabrielle besuchen inzwischen das Orakel von Delphi, dass Callisto angreifen will. Hier trifft Gabby auf einen zwielichtigen Typen, der gerne der Familientradition folgen würde, um Warlord zu werden: Joxer. Leider reicht sein Talent dafür nicht aus, denn schließlich verpügelt Gabby ihn so einfach, dass sie Mitleid mit ihm hat und ihm eine Karriere als Fischer vorschlägt. Mit Joxer erreicht auch nerviger Charakter Nummer 3 die Folge, ohne wirklich viel beizutragen, von ein paar klamaukigen Witzen, die vielleicht komisch sein könnten, mal abgesehen.
Und dann will Callisto mit Xenas Chakram Pythia, das Orakel von Delphi töten, aber leider kann Xena das verhindern, weil sie ja vorgewarnt war und Callisto landet nach einer rasanten Verfolgungsjagd zu Pferde  im Knast. Wo genau jetzt Callistos zehn Jahre geschmiedeter Racheplan schiefgelaufen ist, können wir auch nicht sagen.

Mary: “Ich muss gestehen, dass ich da etwas unaufmerksam war, weil ich der Folge nicht mehr folgen konnte.”

Manche Dinge sollte man nicht ins Licht halten. Vor allem nicht billig gebastelte Chakrams.

Zum Glück gibt es noch den rachsüchtigen Vater, der einen Molotow-Cocktail in die Gefängniszelle schmeißt. Und da Xena nicht Saschas Feuerwehrausbildung hat und nicht weiß, dass ein Strohfeuer in einer Gefängniszelle mit Steinboden einfach verlischt, will sie Callisto retten und landet selbst in der Zelle. Der Gefängniswärter hat Pause und sieht sich außer Stande, ihr zu helfen, stattdessen rettet sie sich mit einem Salto durch das Dach. Rechtzeitig, um mitzukriegen, dass Callisto sich Gabby unter den Arm geklemmt hat. Die wird nämlich ins Leiterlager gebracht und zwischen den Leitern für den finalen Kampf an ein Seil gehängt.

Sascha: “Leiter geil.”

Und wir können der Folge viel ankreiden, aber der Leiterkampf im Showdown kann sich auf jeden Fall sehen lassen, auch wenn er wieder einmal einem Eastern entliehen wurde. Dieses Mal: Once upen a Time in China, Part 2. 

Sascha: “Man darf halt nicht nach dem Sinn fragen.”

Weil die Sendezeit gleich vorbei ist, rettet Xena nicht nur Gabrielle, sondern auch Callisto und während die herzensgute Gabrielle sich

Wie meinst Du das jetzt mit “Do her”?

darüber freut, lässt Callisto bereits Böses für die Zukunft ahnen. Doch ob wir sie wiedersehen, weiß nur das Orakel von Delphi. Insgesamt lässt uns die Folge und auch der Charakter Callisto mit gemischten Gefühlen zurück. Vielleicht weil ihr Dress etwas knapper ist, als er sein müssten und ihr Auftritt etwas lasziver als wir dachten.

Mary: “Callisto ist für mich ein bisschen wie Seven of Nine.”

Aber ob Callisto nur gegen Staffelende die Quoten nochmal nach oben peitschen sollte und man gar nicht mehr von ihr erwartet hatte, können uns nur die Menschen hinter Xena Warrior Princess verraten.

Warum der Balisto Müsliriegel uns nachhaltig beeindruckt habt, könnt ihr hier erleben.
Vielleicht habt ihr ja nach Saschas Schwärmerei Lust auf eine Partie DschungelParty?
Unseren privaten König Gregor könnt ihr auch über Dinge von Interesse reden hören.

Während der Aufnahmen dieses Podcastes kamen nur wenige Balistos zu Schaden.

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Sascha
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Mary

Noch einmal mit Gefühl!

So langsam finden wir in einen Ausstrahlungsrhythmus zurück, auch wenn Marys Stimme noch nicht komplett wieder hergestellt ist. Trotzdem haben Sascha und sie nicht gezögert, die Episode “Ties that bind” (Deutsch: Starke Bande) von “Warrior Princess Xena” zu besprechen. Und das, wo beide Podcaster*innen schon beim Ansehen der Folge nervös auf den Fortschrittsbalken starrten, um nicht einzuschlafen. Dabei beginnt alles so vielversprechend: Xena und Gabby hocken im Baum und beobachten den Kriegsherrn der Woche, der sich ein paar Sklavinnen aus dem nächsten Dorf entführt hat.

“Ich bin Dein Vater!”

Da taucht ein alternder Kriegerauf, um die holden Jungfern zu retten. Und muss kurz darauf von Xena mit ein paar grandiosen Flikflaks gerettet werden. Während die Podcastprinzessin mit ihrer Stimme kämpfte, hatte die Kriegerprinzessin leider Rücken, was sich auf die Kämpfe der Folge auswirkte, die nach den Flikflaks stark verlieren.

Mary: “Ich finde, dass den Kämpfen der Schmackes fehlt.”
Sascha: “Ich finde, der Folge fehlt der Schmackes.”

Der Senior stellt sich den beiden Frauen als Xenas Papa vor, die das nicht so recht glauben kann. Immerhin hat sie kaum noch Erinnerungen an ihren alten Herrn, der sie und ihre Mutter und ihren Bruder hat sitzen lassen. Gabby ist wie immer vorsichtig optimistisch: Er könnte ja die Wahrheit sagen. Die Heldinnen sind sich uneins, dafür haben Sascha und Mary viel Einigkeit auf ihren Notizzetteln gefunden. Egal, ob es um die Ähnlichkeit des Kriegsherrn zu Iolaus oder die mangelnde Behandlung tiefgehender Themen ging.

Sascha: “Das hast Du Dir auch aufgeschrieben?!”
Mary: “Ja!”
Sacha: “Das ist ja geil!”

Der Kriegsgott kann sogar Cape tragen.

Während Xena gedanklich zurück in ihre Kindheit geht und sie mit Atrius – so der Name ihres Vaters – die geretteten Frauen zurück in ihre Heimat begleiten, erfahren wir, warum der Kriegsherr aktiv ist: Im Auftrag von Ares hat er in nur sieben Monaten aus entflohenen Sträflingen ein schlagkräftiges Heer zusammengeschustert. Nur wollte der Kriegsgott das Heer gar nicht für ihn, nein! Ahnt ihr es? Kirilius nicht, denn er schleudert Ares aufgebracht entgegen, dass kein anderer Mann besser für den Job geeignet ist. Natürlich nicht. Aber dafür eine Frau, Xena! Da freut sich Mary, dass der Kriegsgott schon in der Antike so viel für die Frauenquote getan hat.

Mary: “Das finde ich gut. Ares war der erste Feminist.”
Sascha: “Ein schöner Spruch für ein Kissen.”

Tja, und was passiert dann? Xena wird von einigen Details überzeugt, dass Atrius doch ihr Vater ist und der versucht geschickt, Gabby aus der Geschichte zu komplimentieren, um mehr Zeit mit seiner “Tochter” zu verbringen. Manipulation, wie sie sonst nur Ares bei Kirilius …Moment! Gabby ist zu beschäftigt, um misstrauisch zu werden, denn sie versucht, eine der geraubten Frauen zu beruhigen. Rhea hat sich nämlich freiwillig als Sklavin gemeldet, damit ihre Schwester verschont wurde. Und fürchtet, jetzt geächtet zu sein. Was viele Fragen aufwirft: Verwenden Kriegsherren in Neuseegriechenland das gleiche Losverfahren wie Präsident Snow bei den Hunger Games in Panem? Warum nahm Kirilius nur eine kleine Auswahl mit? War der Bambuskäfig zu klein? Müsste das Dorf Rhea nicht als Heldin feiern? Was eine grandiose Geschichte über Victim Blaming und die Folgen hätte sein können, geht hier leider in einer lieblos gestalteten Handlung unter. Wie so vieles.

Wer kennt’s nicht? Du wirst von einer Armee verfolgt und hast erstmal Lust auf eine kurze Mittagspause mit Liedern aus deiner Kindheit.

Sascha: “Die Folge ist total konfus geschnitten.”
Mary: “Deshalb springen wir auch so konfus hin und her. Das liegt nicht an unzusammenhängenden Notizen.”

Im Heimatdorf der Frauen angekommen stellt sich heraus, dass Atrius hier nicht gern gesehen ist. Xena verspricht, das Dorf vor der Armee des Kriegsherrn Kirilius zu schützen, wenn dafür ihr Vater verschont wird. Die Armee braucht im Gegensatz zu Reisegruppe Xena nur wenige Minuten zum Ziel. Sonst hätte Kirilius auch gar keine Zeit mehr gehabt, mit Ares zusammen vorm Spiegel zu stehen und den Sitz des Bartes zu kontrollieren.

Mary: “Raumgestaltung ist ja ein wichtiger Faktor bei der filmischen Gestaltung, wird aber häufig verpennt.”

This Army was designed for Xena by Ares Chanel.

Alleine stellt sich Xena der großen Armee gegenüber, eines der wenigen Highlights dieser Folge. Denn statt wie sonst nur eine Handvoll Statisten zu nutzen, sind es hier bestimmt zwei Dutzend plus zugehörige Pferde. Das macht schon was her. Dennoch ist es nur schwer verständlich, dass Xena die Gegner nicht in die Flucht schlägt, sondern den Anführer im Kampf besiegt, um selbst Kriegsherrn anstelle des Kriegsherrn zu werden. Das hätte sie ja schon früher haben können, an der Spitze einer Armee dem ganzen Land Frieden bringen, denn das war Ares’ perfider Plan in Folge 6. Aber vielleicht war es wirklich nur eine Frage der Optik?

Sascha: “Die komplette Ausrüstung und Optik der Armee passt perfekt zu Xena.”

Am Kopfe ihrer neuen Armee reitet Xena majestätisch ins Dorf zurück und stellt fest, dass ihrem Vater in der Zwischenzeit von den Dorfbewohnern der Prozess gemacht wurde und er tot am Dorfplatz hängt. Wutschnaubend bläst sie zum Angriff und vergisst ganz, dass ihre allerbeste Freundin-Partnerin Gabby ja auch im Dorf ist. Die ihr mit einem kleinen Schlag auf den Hinterkopf das Denkvermögen zurückgibt. Das ist der Augeblick, in dem Atrius wieder ins Leben tritt, um noch einmal Xena vom Kriegsherrinnendasein zu überzeugen.

“Ich weiß nicht, wo ich meinen Kampfstab habe, aber ich kann dich auch mit einer Mistgabel ko schlagen!!

Klappt nicht, da kann sich Ares ja jetzt zu erkennen geben, denn dass Xenas Vater nur der Kriegsgott in Verkleidung war, dürfte selbst der letzten Zuschauerin schon bewusst gewesen sein. Über die Beziehung der beiden und Spekulationen des Fandoms, ob Ares nicht doch Xenas Vater ist, wollen wir hier nicht weiter nachdenken. Was bleibt ist eine Folge, bei der etwas mehr Gefühl nicht geschadet hätte. Dem Drehbuch, der Regie, der Kamera und leider auch teilweise den Darstellenden. Aber einen Lichtblick gibt es ja, wie in allen Folgen mit Kevin Smith:

Mary: “Kevin Smith lächelt hier die Wertung hoch.”

Tatsächlich wirkte die Folge so uninspiriert, dass die für Radio Amphipolis typischen Abschweifungen ausblieben.
Als Entschädigung findet ihr hier eine Liste unserer liebsten Podcasts:
Unseren privaten König Gregor könnt ihr auch über Dinge von Interesse reden hören.
Einen feministischen Blick auf Pen&Paper-Rollenspiel und über Science-Fiction- und Fantasy-Filme, -Serien und -Bücher findet ihr in Genderswapped.
Wer Vampire mag, sollte im Hotel Hyperion absteigen.
Im grauen Rat reden die Podcastenden hauptsächlich über Babylon 5.
Trek am Dienstag entführt wöchentlich ins Star Trek Universum.
Alles über Doctor Who erfahrt ihr natürlich beim Whocast.

Während der Aufnahme dieses Podcastes kamen keine Kriegsherren durch Feministen zu Schaden. 

 

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