Eine Hochzeit und mehrere Todesfälle

Ist es Hannibal Lector? Nein, Callisto kehrt zurück!

Heute machen wir eine kleine Zeitreise zu Episode 5 der zweiten Staffel von Xena Warrior Princess und gehen direkt zu “Callistos Rückkehr, nicht über “Finstere Mächte”. Das hat einen besonderen Grund, denn Mary und Sascha wollen die vierte Folge mit ganz besonderen VIPs besprechen.

“Mary: “Sie kommen aus einem Land, dem eine finstere Zukunft droht.”
Sascha: “Sachsen-Anhalt?”

Statt also mit den Baccae ihre Zeit zu vertreiben, befinden wir uns direkt in einem Gefängnis, wo man nur die miesesten Psychopathen einsperrt. Und zu denen gehört natürlich Callisto. Die in den kinoreifen ersten Minuten der Folge einen mitreißenden Ausbruch orchestriert, den selbst HBO nicht besser hätte filmen können.

Sascha: “Das hat ein bisschen Game of Thrones Vibes gehabt, diese Vor-Vorspann-Sequenz.”

“Heirate mich. Wir finden zeitnah keinen Therapieplatz, da ist das die beste Lösung.”

Von dieser schicksalshaften Wendung ahnen Xena und Gabrielle nichts, denn sie werden gerade vom guten Perdicas überrascht, der plötzlich festgestellt hat wie sehr er Gabby vermisst.

Mary: “Keine Folge ohne eine alte oder neue Flamme von Gabrielle.”

Denn Kriegstraumata behandelt man ja am besten, in dem man einfach die Frau heiratet, die einen einst vor dem Altar hat sitzen lassen. Zugegeben, dass die Thematik überhaupt aufgegriffen wurde, ist den 90ern weit voraus. Und an manchen Stellen, wie den Kriegstraumata des Perdikas spitzte der Drehbuchautor seinen Bleistift besonders gut … oder?

Mary: “Wobei, anspitzen … das ist eher wie mit dem Spaten draufgehauen.”

Derweil hat der gute Joxer eine Begegnung der anderen Art, hinter der leider keine Aliens stecken, sondern Callisto. Die bittet ihn freundlich, Xena eine Nachricht zu übermitteln. Nämlich, dass unsere Kriegerprinzessin fortan für jeden Mord, den Callisto verübt, verantwortlich ist. Immerhin hat Xena ihr eine zwei Chance gegeben. Zu blöd. Weiß man doch, dass Gefängnispsychater im antiken Neuseegriechenland ebenso rar gesät sind wie die Plätze für die Paartherapie. So befinden sich alle Heldinnen kurz darauf in einer von Callisto inszenierten Schlacht. Und während Xena sich Callisto stellt, bekommt der gute Perdicas einen Nervenzusammenbruch und lässt das Schwert fallen.

Sascha: ” Das ist der perfekte Zeitpunkt Gewissensbisse zu bekommen und Beziehungsgespräche zu führen. WÄHREND UM UNS EINE F*CKING SCHLACHT TOBT!”

Wer steht bei dieser Hochzeit eigentlich vor dem Altar?

Perdicas und Gabrielle beweisen auch bei der Hochzeit selbst ein Händchen für Zeit und Ort. In irgendeiner Kirche, wo das Putzpersonal schon solange streikt, wie die Deutsche Bahn mit Joxer als Trauzeugen. Scheinbar hatte man wirklich keine Zeit, noch die Familie einfliegen zu lassen. Immerhin gibt es hier einen Kuss, der sich sehen lassen kann. Oh nein, nicht mit dem Bräutigam. Der erste Kuss von Xena und Gabby. <3

Mary: “Es ist zumindest zur Hälfte die Lippen getroffen.”

Und weil man ja gerade nichts Besseres zu tun hat,denn es ist ja keine Psychopathin aus dem Knast ausgebüxt, buchen Perdicas und Gabby die Hochzeitssuite. Dazu gehört auch ein anregendes Gespräch über ehemalige Partner*innen. Was gibt es Anregenderes vor dem ersten Mal? Wobei Gabby nicht ganz so unschuldig ist, wie sie Perdicas gegenüber erscheint.

Sascha: “Sie hat ja alles angebaggert, was nicht bei drei auf den Schriftrollen war.”

Xena begibt sich mittlerweile auf die Spuren von Callisto. Findet aber nur ihren Second-in-Command, unseren alten bekannten Theo. Der verrät Xena immerhin, dass Callisto sich wahnsinnig gefreut hat zu hören, dass Gabby nicht mehr unter Xenas Schutz reist. Wir ahnen, worauf das hianusläuft: Callisto will Gabby töten, um Xena zerbrechen. Da die Kriegerprinzessin dummerweise rechtzeitig auftaucht, um das verhindern, tötet Callisto das Zweitbeste: Perdicas. Der arme Junge hat zu wenig Xena geguckt, um zu wissen, dass allen Männern, die Gabby mag, ein vorzeitiges Ende droht. Fortan sinnt Gabby auf Rache, während Xena verhindern möchte, dass die Freundin ihre Blutunschuld verliert. Nach einem ernsten Gespräch glaubt Xena auch, Gabby zur Einsicht gebracht zu haben, die nicht mehr zum Überfall auf Callistos Versteck mitkommen möchte.

Schräge Kameraeinstellungen sind in Callistos Rückkehr an der Tagesordnung.

Sascha: “Hätte Xena mehr Filme geschaut, wüsste sie, dass das nicht funktioniert.”

Doch Gabby kommt ihr nicht nur zuvor, sie hätte es auch geschafft, Callisto zu töten. Wenn ihr nicht im letzten Moment ihr Gewissen dazwischen gekommen wäre. Dagegen wäre ja nichts einzuwenden, aber musste sie dabei ihr Schwert so fallen lassen, dass Callisto samt Räuber-Gang aufwacht? Die warten dann auch, als 5 Minuten später Xena in die Höhle schleicht. Es sieht also nicht gut aus: Xena landet auf Callistos Folterthron und Gabby auf dem Scheiterhaufen. Doch unerwartet taucht Hilfe auf: Joxer sorgt todesmutig für die Ablenkung, die Xena braucht, um sich und Gabby zu befreien.

Mary: “Joxer ist wie ein Kisten-Clown. Er taucht immer dann auf, wenn man ihn gerade nicht braucht.”

Da wird selbst Ben Hur neidisch: Xena und Callisto liefern sich ein Wagenrennen

Was jetzt kommt, muss man gesehen haben, sonst glaubt man es nicht. Denn die Kampfszene setzt Maßstäbe und galt in den 90ern als die aufwändigste Kampfszene bis dahin gedreht wurde.

Sascha: “Da passieren Sachen, mit denen hätte ich im Leben nicht gerechnet.”
Mary: “Da passiert alles.”

Eine der besten Stuntszenen mit wilden, unnötigen Moves, denen man einfach gerne zuschaut. Und denen man noch zuschauen kann, weil die Schnittgeschwindigkeit unserer Zeit fehlt. Und das beste ist: Xena gelingt es, die Oberhand zu gewinnen. Was Callisto ausnutzt, um den Schauplatz zu wechseln: Immerhin hat sie draußen zwei präparierte Streitwagen stehen.

Sascha: “Es ist super absurd, das sich da so eine Rennszene anschließt, die auch aus The Fast and the Furious stammen könnte.”

Und damit hört es nicht auf! Denn vom Streitwagen purzeln die beiden in Treibsand, der ja alles verschlingen kann, das weiß jeder, der mal einen Abenteuerroman gelesen hat. Aber statt gemeinsam mit Callisto die Ewigkeit im Tartaros zu verbringen, rettet Xena sich in letzter Sekunde. Callistos Hilferufe ignoriert die, sie weiß wie ihr die Furie danken würde. Von den Toten auferstehen wird sie ja wohl kaum.

I need somebody (Help) not just anybody (Help) you know I need someone, help!

Sascha: “Der Tod bedeutet nicht das Ende in Neuseegriechenland. Es sei denn, man ist der Geliebte oder Ehemann von Gabby. Dann ja.”

Die Welt ist wieder im Gleichgewicht, unsere Freundinnen verabschieden sich von Joxer und gehen, allein und verwitwet in den Sonnenuntergang. Und wir freuen uns auf die nächste Folge, auch wenn wir noch nicht wissen, welche das sein wird.

Bereits im Trailer von Das Schweigen der Lämmer könnt ihr die Anleihen an die Anfangszene von “Callistos Rückkehr” erkennen.
Jede Streitwagen-Szene muss sich an dem ikonischsten Streitwagen-Rennen aller Zeiten in Ben Hur messen lasssen.
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Wir haben ein <3 für Star Trek 5: Final Frontier. Gruß an den echten Star Trek Podcast, Trek am Dienstag.

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Während der Aufnahmen dieses Podcastes kamen keine Ehemänner zu schaden.

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Sascha

Riese, Ränke, Religionen

Dieser Kriegsherr versteht es zu speisen.

Wie auch das Dorf Amphipolis in der Serie Xena, steht auch dieser Podcast mit gleichem Namen unter keinem guten Stern: Obwohl diese Aufnahme schon im August 2023 erfolgte, konnte der Schnitt erst jetzt erfolgen, da Podcasterin Mary eine langwierige Handverletzung hatte, die erst jetzt wieder das Schneiden erlaubt. Dementsprechend aus der Zeit gefallen wirkt die Folge, in der wir über David, Goliath und Israeliten sprechen und manchen Spruch oder Vergleich hätten wir vielleicht nach Oktober 2023 anders gewählt. Denn im Zentrum der Folge “Tödlicher Hass” (“Giant Killer”) steht nicht nur Xenas Freundschaft zum Riesen Goliath und dessen Rachegelüste, sondern ein Streit um Land zwischen Israeliten und Philistern, von dem aus man leider schnell in der Gegenwart ist.

Aber konzentrieren wir uns auf die Vergangenheit von Neuseegriechenland und Xena, die ihrer Freundin Gabby verschwiegen hat, dass einer ihrer besten Freunde ein Riese ist. Und sie sich einmal im Jahr treffen, um der Toten einer Schlacht zu gedenken. Nur komisch, dass Gabby das nicht weiß, obwohl sie ja theoretisch schon länger als ein Jahr unterwegs sind.

Mary: “Letztes Jahr ist das Treffen wohl ausgefallen.”

Aber die Uhren im Xenaverse laufen bekanntlich anders, also schauen wir uns lieber Xenas Freund an, denn das Design des Riesen und auch seiner toten Kollegen auf dem Friedhof kann sich sehen lassen. Hier wurden keine Kosten und Mühen gescheut.

Sascha: “Normale Klamotten sind schon teuer genug, aber alles in vierfacher Größe!”

Dieser Kriegsherr versteht es zu speisen. Und hat sogar ein aufgeräumtes Zelt und Zahnbürste.

Wer jetzt im Religionsunterricht aufgepasst hat und den Namen des Riesen hört, der weiß schon, wo die Folge hingeht: Denn Goliath nimmt kein gutes Ende. Leider ist dem Drehbuchautor dieser Folge jegliche Kreativität abhanden gekommen, wie man mit diesem vorausbestimmten Ende hätte umgehen können.

Sascha: “Das ist ein Riesenproblem, was ich mit dieser Folge habe.”

Auch, dass Xena nicht erwähnt, dass Goliath ein Riese ist, bis Gabby der Angstschweiß auf der Stirn steht passt in Muster, die wir bereits gut kennen.

Mary: “Xena hat ein Kommunikationsproblem. Das werden die beiden in der Paartherapie auch ganz stark behandeln.”

Gabby ist manchmal ein bisschen übergriffig.

Dafür ist Kriegsherr Dagon von den Philistern ein Highlight: Coole Sprüche, Intelligenz, die über die Jobbeschreibung hinausgeht und Geld für eine Zahnbürste und ein aufgeräumtes Zelt war auch noch da. Respekt an Calvin Tuteao, den Cineasten aus dem neuseeländischen Drama Once Were Warriors von 1994 kennen dürften. Oder vielleicht ist Mary auch die einzige. Leider hatte man alles Geld für die Requisiten ausgegeben, so dass man sich beim Namen für den Kriegsherrn bei Lovecraft bedienen musste. Und wer aufgrund Namensgleichheit und ähnlich sauberem Auftritt noch einfällt, ist Kriegsherr Draco.

Sascha: “Der den Wuschel auf dem Kopf hatte?”
Mary: “Ja, der sah ein bisschen aus wie die Erwachsenen-Version von Ruffio aus Hook.”

Leider kann Dagon allein es nicht rausreißen und die Folge verliert sich in Ungereimtheiten, kann das starre Korsett, in das man sich mit einer weiteren Bibelgeschichte begebenheit, nicht durchbrechen. Das hatten wir schon deutlich besser. Anstatt die Chance zu nutzen, den therapiebedürftigen Goliath auf einen anderen Weg zu schicken, schwankt man bei jedem seiner Auftritte zwischen Mitleid und Fassungslosigkeit.

Sascha: “Die Erwartungshaltung war höher, als was hier geliefert wurde.”

Auch Xena bleibt in dieser Folge hinter dem zurück, was wir von ihr gewohnt sind. Keinerlei Empathie für ihren alten Freund. Kein kreatives Denken, um aus dieser Patt-Situation zu kommen.

Gabbys Flirt der Woche ist leider schon vergeben.

Sascha: “Das ist eigentlich das, was sie diese Folge am meisten macht: Skeptisch gucken.”

Auch die politische Brisanz, die in der Folge steckt wird nur angekratzt. Und die Erzählebene, die uns vom armen Volk der Israeliten erzählen will, passt nicht zu dem, was wir auf dem Bildschirm sehen. Auch Sympathiepunkte können diejenigen, auf deren Seite wir sein sollten, nur schwer sammeln.

Sascha: “Die machen den bescheuertsten Fluchtversuch, den ich je gesehen habe, in der Geschichte des Fernsehens.”

Denn wer gräbt schon mit einem Löffel einen Fluchttunnel und kippt den Dreck aus dem Fenster, so dass alle es sehen können? Tatsächlich kommt hier in mancher Einstellung das Gefühl auf, man habe die Israeliten nicht gut aussehen lassen wollen. Oder mehrere Köpfe ind er Produktion haben einfach geschlafen. Hellwach waren vor allem die Menschen, die an den Kampfszenen gearbeitet haben. Die großen Highlights dieser Folge, die einfach alles hatten.

Sascha: “Keine Folge Xena ist vollkommen ohne einen zerbrochenen Tisch.”

“Haha. Damit habt ihr nicht gerechnet: Ich schütze meine Achillesferse mit Helm!”

Dagegen irritiert, dass man einerseits die Geschichte GENAU SO zu Ende führen wollte wie in der Bibel. Aber sich andererseits nicht die Mühe gemacht hat, mal nachzuschlagen, wie denn die Verwandschaftsverhältnisse waren, wer wirklich König war und wie Davids Verlobte eigentlich hieß.

Mary: “Auch wenn man in den 90ern noch nicht googeln konnte: Eventuell hätte man sich irgendwo eine Bibel zum Nachlesen besorgen können.”

Auch das Ende von Davids Bruder, der hätte König werden sollen, obwohl das so bestimmt nicht in der Bibel stand, ist irgendwie merkwürdig und passt nicht in den ernsten Ton der Folge.

Mary: “Was gibt es Peinlicheres für einen Prinzen, als von einem Heuwagen erschlagen zu werden?”

Und dann bleibt noch die Beziehung von Goliath und Xena. Ein Mann, der seine Familie verloren hat, weil er die Kriegerprinzessin rettete. Hier von einem Trauma zu sprechen, wäre untertrieben. Aber statt ihrem Freund die Hand zu reichen, seinen Rachegelüsten entgegenzutreten und einen Ausweg zu suchen, sieht Xena nur die Möglichkeit, ihn zu töten.

Hey Leute, wir haben Budget für Staffel 2: Lasst uns einen Riesen-Friedhof bauen.

Mary: “So funktioniert Therapie nicht.”
Sascha: “Ja, so funktioniert auch Freundschaft nicht.”

So kommt es wie es kommen muss und Xena hebelt nur kurz die Naturgesetze aus, damit David den Goliath auch fast bibelgetreu erschlagen kann. Denn die alttestamentarische Köpfung,nach dem der Riese durch Schleuder zu Boden ging, verschweigt uns diese Xena Episode. Bleibt nur zu hoffen, dass die nächsten Episoden erfreulicher werden. Und dass wir wirklich mal dranbleiben mit den Besprechungen, nachdem Mary mit diesen Worten wohl das Unglück heraufbeschworen hat:

Mary: “Wir gucken mal, wie gut ich jetzt zum Schneiden komme.”

Hier könnt ihr sehen, wie MacGyver ebenfalls für Sonne betet, um einen antiken Laser zu aktivieren.
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Wer mehr kluge Sprüche von Sebastian UND Sascha hören möchte, sollte zuhören, wenn Sie reden.

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Sascha

Zurück zur 90er Jahre Fönfrisur

Welchen WUnsch hätten Sie gerne? Und nein, unendlich viele Wünsche gibt’s nicht und Weltfrieden ist auch aus.

Wer kennt das Gefühl nicht: irgendwas in der Vergangenheit ist nicht so gelaufen, wie man es wollte und dieses Detail würde man gerne ändern. Bei einigen ist es die 90er Jahre Fönfrisur, weswegen man alle Fotos vor dem Jahr 2000 verbrennen musste, bei Xena ist es der Tod ihres Bruders im Kampf um Amphipolis. Und so bringt uns die Xena Episode Kampf gegen das Schicksal (engl. Remember Nothing) in eine alternative Realität, in der Xena nie zum Schwert griff und so ihr Bruder auch nicht starb. Aber wie anno dazumal in Ist das Leben nicht schön, trügt auch in der Xena Folge der Schein der schönen neuen Welt. Im Gegensatz zu Xena glänzt das Original allerdings durch einen Hauptprotagonisten, der keine Kriegsverbrechen begangen hat.

Mary: “Der ist so nett, man möchte ihn treten.”

Neben der von 1940er Jahre Klassikern inspirierten Handlung glänzt diese Folge durch ihre wunderschönen Landschaftsaufnahmen, die über sehr lange, als Exposition dienende Dialoge gelegt werden.

Mary: Da muss ein Kamerateam mehrere Tage auf der Wiese gelegen haben, um das so einzufangen.”

Geschwisterliebe, Geschwisterliebe …

Die Handlung beginnt im Tempel der Moiren, wo Xena einmal im Jahr hingeht, um mit ihrem Schicksal zu hadern und um ihren Bruder zu trauern (Nicht der vom Ende der letzten Staffel. Über den reden wir niemals wieder.). Doch kaum ist die Kerze angezündet, wird der Tempel von den schlechtgekleidetsten Ganoven, die bis hierhbin aufgetreten sind, überfallen. Zum Glück ist unsere Kriegerprinzessin da, um Schlimmeres zu verhindern. Schicksalsdiebstähle zum Beispiel. Dummerweise fällt ihrem letzten Widersacher im Sterben der Helm vom Kopf und enthüllt die unschöne Wahrheit: Ihr Gegner war erst 15 und erinnert Xena an ihren verstorbenen Bruder. Nur die Mönche im Bademantel juckt das nicht, bei freischwebendem Gehänge ist man schließlich tiefenentspannt wie seinerzeit Spocks Bruder in Star Trek 5.

Sascha: “Und dann gehen wie in einem Videospiel alle NPCs wieder ihren Geschäften nach.”

Schau mir in die Augen, kleine Kriegerprinzessin.

Weil man verbittert immer die besten Entscheidungen trifft, bieten die Moiren Xena als Dankeschön für die Rettung ihres Tempels einen freien Wunsch an. Aber natürlich können sie nicht einfach den gerade Getöteten widerauferstehen lassen (wer sagt eigentlich, dass unter den anderen Helmen nicht auch minderjährige Kämpfer steckten?). Wer es mit den Schicksalen egal welcher Mythologie zu tun hat, der muss erstmal was lernen. Zum Beispiel, dass man sich weder unbedarft wünschen sollte, nie geboren worden zu sein, noch, jemals Kriegerprinzessin geworden zu sein. Und so steht Xena “Schwups” in einer Realität, in der sie schicke Lederuniform gegen Jute-Bauernoutfit eingetauscht hat. Dafür ist ihr Bruder noch am Leben, denn der tödliche Pfeil damals wurde durch ein schickes Amulett aufgehalten.

Sascha: “Ich habe viel Sendung mit der Maus und Youtube-Videos geguckt und ein Amulett wird einen Pfeil nicht aufhalten.”

Aber während Xena sich ein bisschen zu sehr freut, dass ihr Bruder noch lebt, stellen wir fest, dass abseits der idyllischen Dorfidylle nicht alles so idyllisch ist, denn Xena hat ja seinerzeit nicht nur selbst ein paar Menschen niedergemetzelt, sondern auch einige Kriegsherren in ihre Schranken verwiesen. Und so finden wir uns in einem Neuseegriechenland voller Folter und Sklaverei wieder. Was zu einigen interessanten Ausführungen von Sascha und Mary führt.

Heute haben wir für Sie dieses wunderschöne Goldgehänge ganz ohne Story-Bezug.

Sascha: “Das klingt alles total bescheuert, was wir hier erzählen.”

Zum Glück ist das ein Podcast über eine Serie aus den 90ern, da dürfen wir das noch. Zum Beispiel uns darüber Gedanken machen, warum jetzt alles mehr Game of Thrones sein muss.

Mary: “Die meisten expliziten Szenen sind eher peinlich.”
Sascha: “Und wenn ich so etwas sehen will, schaue ich mir einen Genrefilm an.”

Gibt es eigentlich einen Game of Thrones Podcast? (Anmerkung Sascha: Natürlich. Sogar von unseren Freund:innen von Nerdizismus.)  Aber egal. Xena möchte zwar ihren Bruder behalten, aber Sklaverei kann sie nicht tolerieren. Vor allem nicht, wenn ihre liebste Freundin Gabby versklavt wurde! Also packt sie sich selbst auf den nächsten Beutewagen zum Schurkentempel, ohne die Proteste ihres fönfrisurigen Verlobten zu beachten. Denn der findet Sklaverei eigentlich ganz okay, solange man *ihn* nicht versklavt.

Mary: “Das ist der schlechtgepackteste Beutewagen, den ich je gesehen habe!”

Warum der Beutewagen so schlecht gepackt ist, erklärt sich aber aus dem Zustand des Kutschers.

Sascha: “Das ist früh am morgen und der ist sehr betrunken. Das ist wie im Oberspreewald-Lausitz-Kreis.”
Mary: “Und da gibt es keine Sklaverei.”
Sascha: “Zumindest nicht offiziell.”

Wieso liegt den hier eine Kriegerprinzessin im Stroh rum?

Zum Glück, denn nach dem Xena Gabby von einer Flucht überzeugt hat, katapultieren sich die beiden dank der anders funktionierenden Physik dieses Paralleluniversums durch den Kamin durch die Luft auf den abfahrenden Beutewagen. Und weil es eine total gute Idee ist, eine entwendete Sklavin bei sich zuhause zu verstecken, bietet Xena ihrer neuen Freundin erstmal die Kleider ihrer verstorbenen Mutter an, die in einem besonderen Farbspektrum glänzen und Sascha an alte Reisen ins Kaufhaus erinnern.

Sascha: “…und Sebastian sagte: diese Damenabteilung fliedert mich an.”

Xenas Bruder scheint auf Flieder zu stehen oder auf Frauen, die Flieder tragen, denn der Blick, den er und Gabby bei ihrer ersten Begegnung tragen, reißt nicht nur die Kitsch-Wertung dieser Folge nach oben, sondern bringt auch Xenas Kiefer zum knirschen. Kein Wunder, sie hat ja nur ihren prinzipienlosen Galan, der Gabby an die Sklavenhalter verrät, wie Lando Calrissian einst Han Solo an das Imperium. Und Überraschung: der Sklavenhalter hält sich nicht an die Vereinbarung, sondern nimmt auch Xena und ihren Bruder mit. Da hilft auch nicht die nachträgliche Rettung aus dem Gefängnis. Vielleicht liegt es an der Frisur, dass wir Lando vergeben konnten, aber nicht Maphias (vielleicht liegt es auch am Namen). Xenas Bruder Lyceus nutzt die Gelegenheit, um sich alle drei Kriegsherren zu schnappen. Und nun steht Xena da, während ihr Bruder von ihr verlangt, das Schwert zu ziehen. Denn wenn sie es tut, kehrt sie wieder zurück in die alte Gegenwart. Doch das Zünglein an der Waage ist die zynische Gabby dieses Universums, die das Schwert fängt, das für Xena gedacht war, und es genüsslich in den Eingeweiden ihres Peinigers dreht. Xena entscheidet, dass ihr Bruder lieber für eine gute Sache sterben würde, als dass sie für immer auf der Strafbank sitzen bleiben würde. Und vor allem will sie, dass Gabby die bessere Version ihrer Selbst sein kann. Ohne nichtgezeigte, aber klar implizierte Übergriffe. Und so tötet Xena und die Moiren lassen sie zurückkehren. Allerdings kann sie dem Jüngling, den sie zuvor getötet hat, noch das Leben und eine zweite Chance schenken. Kein Wunder: trägt er doch jetzt das Amulett ihres Bruders. Xena ist zu Gabbys Erstaunen bestens gelaunt. Kein Wunder, ist sie doch gerade den nervigsten Verlobten seit Anakin Skywalker losgeworden und hat dafür ihre liebenswürdige best friend with benefits zurück. So ein Nachmittag mit den Schicksalen spart Jahre Therapie!

Der goldene Kelch schenkt im Andenken an Xenas Mama aus. Vor allem, damit die Kameraleute wegen der Dialoge was zum filmen haben.

Letztlich eine kurzweilige Xena Folge, mit einigen Schwächen und verschenktem Potential, aber klaren Höhepunkten.

Mary: “Es ist die Folge der besten schlechten Witze.”

Wer den Film Ist das Leben nicht schön? (Originaltitel: It’s a Wonderful Life) von Frank Capra noch nicht gesehen hat, sollte das dringend nachholen.
Macht euch ein Bild von der jungen Callisto.
Wir haben ein <3 für Star Trek 5: Final Frontier. Gruß an den echten Star Trek Podcast, Trek am Dienstag.
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Und betet wie Lando, dass der Deal nicht NOCH schlecher wird.

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Seher, Sohn und Sorgerecht

Was lange auf der Konserve liegt, wird endlich hochgeladen. Wie immer ist Mary beim Schneiden das Leben dazwischen gekommen, aber dafür startet jetzt Staffel 2 mit der festen Absicht, wieder in den zweiwöchentlichen Veröffentlichungsrhythmus zurückzukehren. Wir werden sehen, wie es funktioniert.

Willkommen bei der griechischen Variante von “Basic Instinct”

Gesehen haben wir vorher auf jeden Fall die Xena Folge “Der verlorene Sohn” (Englisch: Orphan of War) und starten so mit der 5. Folge der Drehreihenfolge in die 2. Staffel. Endlich. Aiaiaiaiaiai!

Und diese Folge überrascht uns mit der Erkenntnis, dass Xena einen SOhn hat. Wobei, so überraschend kam das gar nicht, wenn man vorher den deutschen Titel gelesen hat. Aber Xena kommt auch gar nicht ins Zentaurendorf, um ihren Sohn mitzunehmen und Zentaurenkönig Kaleipos das Sorgerecht abzunehmen. Bei dem hat unsere Kriegerprinzessin ihren Sohn nmlich kurz nach der Geburt bei zehn Jahren geparkt, um ihn nicht zur Zielscheibe zu machen. Dumm nur, dass Kaleipos Xena Junior (auch genannt Solan) erzählt hat, Xena haette seinen Vater getötet. Daher haben er und Xena erst einmal Annährungsschwierigkeiten. Aber darum geht es ja auch eigentlich nicht, sondern um Kriegslord Dagnine, dern den Stein von Ixion will. Denn der soll denjenigen, der aus ihm einen Zaubertrank braut, zum Super-Zentaur machen. Super Plan!

Ich sehe was, was Du nicht siehst: Xena hat einen Sohn!

Zum Glück hat Dagnine einen fähigen Seher an seiner Seite, der zwar nicht hell-, dafür aber fernsichtig ist und mit Solan das perfekte Druckmittel findet, um die unerwünschte Xena aus dem Dorf zu entfernen.

Gregor: “Der Seher sieht aus wie direkt aus einem Monthy Python Film.”

Was erst einmal gut klingt, ist es teilweise auch. Aber nicht immer total durchdacht, vor allem, weil die Folge vollgestopft ist mit guten Ideen, denen zu wenig Raum gegeben wird. Viele Sachen und auch die Zentauren CGI sind nicht perfekt, aber:

Gregor: “Das hat man in anderen Serien schon schlechter gesehen.”

So ein schöner Käfig erinnert uns an den Zyklopenkäfig aus der ersten Folge.

Auch die Entführung Solans kann sich sehen lassen. Wo findet man schon so viele Krieger, die sich mit dem Rücken um einen Käfig sammeln, ohne den Käfig anzusehen? Denn nur so kann Xena den Käfig fast mit der Peitsche hochhangeln. Obwohl das Dorf des Kriegsherren voller männlicher Menschen ist, die ihrem Tagwerk nachgehen.

Mary: “Was ich mich frage: Kosten Frauen mehr oder hatten sie einfach nur Outfits für Männer?”
Gregor: “Die Lederoutfits gab`s nur für Männer.”

Hüa! Ist es übergriffig, ohne Einladung auf den Rücken eines Zentauren zu springen? Gabby und Kaleipos scheinen jedenfalls Spaß zu haben.

Doch dank Solans Versuch, das Schwert seines Vaters noch zu angeln, stürzen Käfig, Kriegerprinzessin und Sohn ab und direkt in ein unglaublich tiefes Alice-im-Wunderland-Loch. Das brauchte der Drehbuchschreibende, um nun noch eine Indiana Jones mäßige Schatzjagd unter Tage nach dem Stein von Ixion zu integrieren. Denn schließlich muss der Stein noch gefunden werden, um ihn direkt an den Schurken zu verlieren.

Gregor: “Diese Szene ist so übertrieben, wie dieser Stein da liegt, der aussieht, als wäre bei Masters of the Universe gerade noch Skeletor hinter ihm hergewesen.”

Mist, Skeletor ist uns zuvorgekommen!

So kommt es wie es kommen muss: Der Kriegslord Dagnine mutiert zum Sper-Zentauren, aber nicht ohne verantwortungsvoll vorher seinen Nachlass zu regeln. Nicht, dass es hinterher noch Streit um den Nachlass gibt. Allerdings ist der riesige Monster-Zentaur nicht aus allen Perspektiven gut gelungen.

Mary: “Ich war fasziniert, wie falsch es aussah.”

Am Ende baut Xena mit den Zentauren eine Katapultarmbrust, die den Schurken zu Fall bringt und alles wird gut. Xena verschweigt Solan trotz Annäherung, dass sie seine Mutter ist. Dass will sie weder ihm , nich dem Pflegevater, noch sich selbst antun. Und im Lager von Dagnine wird das Erbe inzwischen vom Nachlassverwalter gerecht ausgehändigt.

Hat Gregror Recht mit Solans Auftritt in “Zorn des Khan”? Seht es hier.
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Errata: Mary behauptet im Podcast, dass ein blondes Kind bei zwei dunkelhaarigen Eltern nicht möglich ist, da das Gen rezessiv vererbt wird. Das ist nicht ganz richtig, da im Fall, das beide ein rezessiv es Blondes Gen hätten, eine geringe Wahrscheinlichkeit für ein blondes Kind bestehen würde. Ein Dank unseren aufmerksamen Hörer*innen!

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Zwei Jahre, eine Staffel: Radio Amphipolis Staffelgala

Es hat lange gedauert, aber trotz Krankheiten haben wir die erste Staffel Xena Warrior Princess jetzt in unserem Podcast Radio Amphipolis besprochen und feiern das in einer Staffelgala. In der Hoffnung, dass die Besprechungen zu Staffel 2 weniger häufig durch die Lebensumstände verzögert werden.

Für die richtige Party-Stimmung machen wir eine kleine Zeitreise nach Staffel 5.

In unserer Staffelgala diskutieren wir nicht nur mit unserem Ehrengast Gregor über Highlights und Lowlights der ersten Staffel, sondern rutschen auch ganz kurz in die Popkultur der 90er Jahre ab. Und wir teilen mit euch unsere Key-Takeaways aus der ersten Staffel Xena und Radio Amphipolis:

  1. Die Lovestory zwischen Xena und Gabrielle war von Anfang an geplant!
  2. Brandschutz könnte eines unserer Bewertungskriterien werden.
  3. Es gibt weniger Joxer als gedacht.
  4. An den vielfältigen Frauenfiguren können sich auch heutige Serienmacher ein Beispiel nehmen.
  5. In den 90ern hatte niemand eine Wahl: Alle mussten sich in Callisto verlieben.
  6. Xena hat mehr mit Angel gemeinsam als wir alle dachten (Nein, nicht die Zähne).
  7. Von Xena können wir immer etwas lernen!

Möchtest Du wissen, wie Anti-Drogen-Kampagnen in den 90ern funktionierten? Schau Dir Comic-Stars gegen Drogen an!
Wer wie Mary keine Ahnung hat, was Riptide ist, wird hier aufgeklärt.
Was denkt Ryan Gosling eigentlich heute über seinen Auftritt als Young Hercules?
Lacht mit uns über den großartigen Fanfilm: Xerstin – Die kriegt nichts hin Prinzessin.
Hört uns auf Englisch mit unseren amerikanischen Podcast-Kolleg*innen bei Xena Warrior Business, die auch ohne uns hörenswert sind.
Auch abseits der angesprochenen Angel-Besprechung ist der Podcast Hotel Hyperion von Sascha und Gregor eine Empfehlung.
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Und nochmal ein großes Dankeschön an Dich, dafür, dass Du das gelesen hast und unseren Podcast hörst. <3

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Schwester Gabby in den OP, bitte!

Bei der ersten Aufnahme seit April 2022 klären die Podcastenden kurz über die Gründe der Pause im einzigen deutschen Xena Podcast mit mehr als einer Folge auf. Danach werfen sich Mary und Sascha direkt ins nach Drogenrausch aussehende Geschehen von “Is there a Doctor in the House?” (zu deutsch: Der Eid des Hippokrates). Denn was an Statist*innen fehlt, um überzeugend die Handlungen eines Bürgerkrieges darzustellen, wird

Warum liegt denn da jemand im Stroh rum?

durch wackelnde Einstellungen mit der Handkamera und wirrem Geschrei ausgeglichen. Denn Xena hat sich gedacht: Besser wir kürzen den Weg nach Athen durch ein Kriegsgebiet ab, das geht schneller und so kriegt Argo mal ein paar freie Tage. Das es hier nicht ganz so harmlos zugeht zeigt schon die Antwort zur Frage: Was liegt denn hier im Stroh rum? Gabrielles hochschwangere Amazonenschwester Ephiny hat auf der Abkürzung nach Athen den Vater ihres Babys verloren. Trotz Gabbys Einwurf, dass er ja gar nichts mit dem Krieg zu tun hatte. Dabei weiß ja nicht nur Xena, dass Krieg nicht so einfach zu erklären ist.

Sascha: “Krieg ist manchmal sehr irrational.”

Dass der Vater des Babys und Mann von Ephiny Phantos, König der Zentauren, mit denen sie vorher noch Krieg führte war, wird übrigens als

Das Team von Emergency Room Amphipolis desinfiziert zeitgemäß mit glühenden Schwertern.

gegeben hingenommen. Liebesgeschichte, Empathie, Erklärungen und der tragische Tod werden ausgespart, denn dafür haben wir in dieser Folge keine Zeit. Eigentlich muss der gute Phantos hauptsächlich sterben, um zu demonstrieren, dass jede Seite eines Krieges zum Monster werden kann und auch gegenüber Außenstehenden keine Gnade gezeigt wird.

Sascha: “Der Pferdekörper hätte ein Zeichen sein können, dass er keiner der beiden Kriegsparteien angehört.”
Mary: “Theoretisch. Aber vielleicht waren die auch alle kurzsichtig.”

Das Ephiny traumatisiert im Stroh liegt, kann selbst Gabby nur mit einem “Aber Du hast ja mich”, abhaken, während Xena direkt mal losgeht, um zu gucken, wie sie den Krieg beenden und eine Hebamme für Ephiny finden kann. Wobei letzteres wahrscheinlich schwieriger ist. Vor allem da Xena die Hebamme nicht mit dem Chakram ko schlagen kann, wie sie es mit dem mitoischen General Marmax macht. Kurz stockt den

Modernste Technik im antiken Neuseegriechenland. Da ist nicht nur Gabby beeindruckt.

Podcastenden da der Atem, denn vor der Abblende sieht es so aus, als würde Xena ihm das Schwert ins Herz rammen und nicht in den Arm, um ihn als Verletzten mit Ephiny in einen Tempel des Asklepius zu bringen. Denn der Masterplan auf der mitgedachten Ebene sieht vor, den General direkt mit dem kriegerischen Grauen und Gabbys Weisheiten zu konfrontieren, um diesen Krieg zu beenden. Und instinktiv weiß Xena natürlich, dass Marmax dazu diese Befugnis hat.

Sascha: “Da müssen wir uns selber Gedanken machen. Das ist bei modernem Fernsehen nicht mehr so Gang und Gäbe.”

Schnell noch eine Geburt zwischengeschoben. Chirugenprinzessin Xena glänzt auf allen Stationen.

Im von den thessalischen Gegnern geführten Tempeln schlägt die Folge blitzschnell in Xena’s Anatomy oder auch Emergency Room Amphipolis um. Denn im Gegensatz zum Hohepriester des Asklepius, Galen, betet Xena nicht nur, sondern wird direkt zur Chefchirurgin. Was Frau halt so alles auf dem Schlachtfeld lernt. Wer braucht schon ein Medizinstudium, wenn Luftröhrenschnitt, Beatmung per Schweinblase und Behandlungen bei Blutvergiftung praktisch intuitiv auf dem Schlachtfeld gelernt werden können? Hier wird jedes Krankenhausserientrope gezogen, das geht und zwischendurch noch Themen wie Diversity in Großstädten, Ungerechtigkeiten des Krieges, Wissenschaft vs Religion und natürlich noch eine Fabelm aus Gabrielles. Die natürlich auch noch schwer verletzt wird, weil sie auf der Suche nach dem Kind eines Mannes ist, der zu faul ist, seinen Nachwuchs selbst zu suchen und aus dem Tempel geworfen gehört. Während Gabby um ihr Leben ringt, setzen bei Ephiny die Wehen ein, wo General Marmax zum Geburtshelfer wird, der mittlerweile gelernt hat, dass seine eigenen Mannen für den Tod des tollen Zentauren verantwortlich sind. Aber nicht nur das ist ungewöhnlich bei dieser Geburt.

Sascha: “Ich bin jetzt kein Experte für Geburten, aber würde es nicht helfen, die Hose auszuziehen?”
Mary: “Das ist nicht nur hilfreich, sondern auch bequemer.”

Herzschmerz darf in keiner Arztserie fehlen! Daher hier noch der als medizinischer Notfall getarnte erste Kuss von Xena und Gabby.

Trotz Kaiserschnitt muss Ephiny natürlich keine Schmerzen verspüren, denn neben der Privatpatientenakkupunkturnarkose á la Xena gibt es auch noch einen billigen Kerzentrick für Kassenpatienten. Den hat Xena sich wahrscheinlich noch bevor sie Eli getroffen hat, beim Buddhismus abgekupfer.

Mary: “Wenn mir im Krankenhaus jemand eine Kerze vor die Nase gehalten hätte, damit ich ruhig werde, hätte ich der Person wahrscheinlich die Kerze ins Gesicht geschlagen.”
Sascha: “Und erst der Brandschutz!”

Hauptsache ist doch, das Zentauren-Amazonenbaby kommt gesund zur Welt. gerade noch rechtzeitig, damit Xena Zeit hat, Gabrielles Sterben beizuwohnen und sie mit frisch erfundener Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassage zum Leben zu erwecken. General Marmax beendet zwischenzeitlich den Krieg und alle können glücklich den Tempel verlassen. Boyband-Mitglied Hippokrates verspricht, alles, was er von Xena gelernt hat, für zukünftige Medizinstudent*innen festzuhalten und Xena und Gabrielle können ihren Weg nach Athen fortsetzen. Theoretisch mit Ephiny an ihrer Seite.

Sascha: “Was wollen sie eigentlich in Athen?”
Mary: “Anfang Staffel 2 sind sie jedenfalls ganz woanders.”

Ende gut, alles gut. Vor allem Hohepriester Galen ist happy, dass die Chirurgenprinzessin endlich weiterzieht.

Damit geht eine Folge zu Ende, die einen gelungenen Staffelabschluss darstellt, obwohl soviel hineingestopft wurde, dass sie locker für zwei Folgen gereicht hätte und willige Zuschauer*innen auch noch einiges lernen konnten. Und dazu haben auch Zuhörende des Podcasts eine Chance:

Die 4-Säfte-Lehre, auf der die Medizin lange Zeit beruhte, wurde von Hippokrates erfunden und von Galen weiterentwickelt und basiert darauf, dass die vier Säfte Blut, gelbe Galle, schwarze Galle und Schleim in Zusammenwirkung mit Jahreszeiten und anderen Faktoren für die Gesundheit des Menschen verantwortlich waren. Das galt bis ins 18. Jahrhundert hinein, auch der gute Goethe glaubte noch daran.
Die Nachfahren von Hippokrates und Democrites haben sich in den 1990ern zu Boybands zusammengeschlossen.
Das Anfassen der Unterarme als Gruß stammt vermutlich nicht aus der Antike, sondern aus Hollywood.
Warum die Podcastenden beim Namen Galen immer kichern und warum eigentlich ein imposanterer Auftritt erwartet wurde, erfahrt ihr hier.
Eine fundiertere Analyse des Filmes “The Abyss” findet ihr auf Panel, Frame und Pixel.
Mehr über Aldous Huxley Roman “Eiland”, aus dem Xena ihre Kerzenheilmethode entwickelt hat, erfahrt ihr hier.
Unseren privaten König Gregor könnt ihr auch über Dinge von Interesse reden hören.

Während der Aufnahme dieses Podcastes kamen keine Holzplatten zu Schaden.

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Verlorener Bruder trifft Teilzeit-König

“Wir sind schon als Kinder immer zusammen in Salon Schnittfest gegangen und haben da auch die letzten 13 Jahre nichts dran geändert.”

Nanu? Eine neue Folge Radio Amphipolis, obwohl viele von euch uns wahrscheinlich schon abgeschrieben haben? Warum es eine Zwangspause von gut zehn Monaten gab, erfahrt ihr in der nächsten Besprechung. Für Folge 23 hat Schnittprinzessin Mary tief in die weiten ihres Rechners gegriffen, um diese Aufnahme vom letzten April endlich zu schneiden. Dabei handelt es sich direkt um eine Episode der Rekorde. Denn bislang haben die Podcaster*innen in keiner anderen Besprechung so häufig “Das ergibt doch keinen Sinn!” gerufen und enthält das bescheuertste, was Sascha während Staffel 1 gesehen hat.
Die Xena-Episode Death Mask (deutsch: Die Maske des Todes) handelt von Xenas verschollenem, nie zuvor oder danach erwähntem Bruder Toris, der die letzten 13 Jahre damit verbracht hat, dem Kriegsherrn Cortese nachzustellen, der damals Amphipolis angegriffen hat. Auffälligste Eigenschaft des Bruders neben der Unfähigkeit, den Assassinenberuf auszuführen, ist, dass er wohl den gleichen Friseursalon besucht wie Xena.

Sascha: “Das spart ein Stunt-Double.”

Aber nicht nur Xenas Frisur ist gedoppelt. Die Handlung der Folge mit fehlgeleiteten Krieger*innen, Kriegsherrn und Menschen, die aus anderen Kriegsherrinnen gemacht haben, erinnert vom Ablauf sehr an die letzte Folge, Callisto. Nur ohne Leitern.

Mary: “Warum hat man die Folgen hintereinander gepackt? Das ist die gleiche Folge mit anderen Leuten?”

Damit es einige Unterschiede gibt, tragen die Leute des Kriegsherrn Cortese, unter die sich Toris geschmuggelt hat, um herauszufinden, wer hinter Cortese steckt, stylische Masken.

Sascha: “Das ist offensichtlich eine ganz billige Fimo-Maske aus dem masken-Imitat-Geschäft.”

“Wer, Ares? Der hat diese Folge frei, weil Kevin Smith zu teuer war, aber ich trage sein Gewand auf.”

Die Masken sind natürlich vor allem dazu da, die Identität von Cortese geheim zu halten, der nur hin und weder im Banditenlager vor Ort ist. Um Kontakt zu ihm zu halten, hält sein Leutnant einen Käfig voller Brieftauben. Die vermutlich auch in Dörfern eingesetzt werden, wenn wieder einmal ein Kriegsherr einfällt. Denn wir erfahren in dieser Folge, dass es durchaus eine Polizei vor Ort gibt, die ja irgendwie informiert werden muss.

Mary: “Die haben Notruf-Brieftauben.”
Sascha: “Rote mit kleinem roten Licht auf dem Kopf.”

Generell dreht sich diese Folge neben der Identität von Cortese vor allem um die Geschichte von Xenas Familie, Rache und wie man diese am besten nimmt. Dabei fällt uns mal wieder Xenas Biografie und die schwer nachzuvollziehende Timeline vor die Füße.

Mary: “…13 Jahre, wenn man die Gesellenprüfung zur Kriegsherrin mitrechnet…”

Gabby hält als Zielscheibe für die Dorfjugend hin, weil sie sonst diese Folge wenig zu tun hat.

Dass wir solche Berechnungen anstellen, zeigt, wie es um den Gehalt der Folge bestellt ist: hauchdünn. Es stellt sich raus, Cortese ist der örtliche König, der aus Langeweile und Steuervorteilen ein Doppelleben führt. Denn wenn man eine Räuberbande beschäftigt, kann man die Steuern erhöhen, um mehr Militär einzustellen… Öhm. Und was ist mit dem Wiederaufbauen der Dörfer? Geht das nicht auch auf die Staatskasse? Und warum rennt der Assassinenbruder immer schreiend in die Gegner, anstatt sie anzuschleichen? Und warum wissen am Ende alle, dass der König der Böse ist und greifen Xena nicht an, als sie ihn am Schlawittchen packt?

Mary: “Kannst Du mir das vielleicht erklären?”
Sascha: “Nein.”

Die Masse der Logiklöcher dieser Folge, die durchaus Potential gehabt hätte, ist zu umfassend, um aus dem Flickwerk eine gute Folge machen zu können. Da spielt es keine Rolle, dass Argo mal wieder in allen Sprachen das Geschlecht wechselt.

Mary: “Da bin ich nicht alleine verwirrt, dass ich sie immer er nenne.”

Und tschüss! Diesen Bruder sehen wir nie wieder.

Wir fassen zusammen: Verlorener Bruder trifft König, der in Teilzeit Kriegsherr ist und damals Xenas Dorf überfallen hat, wodurch sie den Karriereweg der Kriegsherrin ergriff. Dafür, dass es immer hieß: Das ist der Mann, der Xena gemacht hat, treffen wir hier einen eher unfähigen Feigling, der Xena zwar zwischendurch mal wegsperrt, aber von dem NULL Bedrohungspotential ausgeht.

Sascha: “Das ist ein 0-8-15-Wegwerf-Bösewicht wie in jeder zweiten Folge!”

Hätten die Autoren das verpackt in Xenas Erkenntnis “Früher habe ich ihn gefürchtet, heute frage ich mich, ob er schon damals so ein Würstchen war und auch andere Wege uns gerettet hätten.”, wäre vielleicht auch die Folge zu retten gewesen, aber das wird nicht gemacht. Der König Cortese wird abgesetzt, Gegend und Banditen stehen nun ohne Oberhäupter da und dafür ein paar Wahlgänge an. Highlight der Folge sind eigentlich Gabbys Versuche, Xenas Pfeilfangtechnik umzusetzen. Auch wenn sie dabei vergisst, dass die ja letzte Folge auch nicht immer von Erfolg gekrönt waren. Und die Podcastenden freuen sich, bald wieder eine hoffentlich bessere Episode schauen zu dürfen.

Mehr über Brieftauben und den Unterschied zu Stadttauben erfahrt ihr hier.
Plant ihr demnächst eine Banditenbande zu infiltrieren? Dann bastelt euch doch vorher eine stylische Maske!
Unseren privaten König Gregor könnt ihr auch über Dinge von Interesse reden hören.

Während der Aufnahmen dieses Podcastes wurden keine königlichen Hinterteile verletzt.

 

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Sascha

Prophezeit vom Orakel von Dolphi

Das Orakel von Dolphi, dass für seine Vorhersagen von Podcasterscheinungen bekannt war, hat bereits im antiken Neuseegriechenland vorhergesagt, dass die Besprechung der Folge Callisto von Kriegerprinzessin Xena zwei Wochen zu spät erscheint, weil Podcastprinzessin Mary mal wieder mit Dingen beschäftigt war. Und damit hat das Orakel von Dolphi es dem Orakel von Delphi um einiges voraus, dass es nicht hat kommen sehen, dass Callisto es umbringen und den Mord Xena in die Stiefel schieben wollte. Oder wusste sie es bereits? Da Prophezeiungen aber ähnlich komplex sind wie der Lebenslauf unserer Kriegerprinzessin, wenden wir uns dem zu, was wir können, Folgen besprechen. Und eigentlich hatten wir eine hohe Erwartung an die Folge, die Xenas wahnsinnige Widersacherin ins Spiel bringt. Aber manchmal färbt die Vergangenheit Erinnerungen auch schon, so dass Sascha an einem Punkt unser Gefühl zur Folge sehr gut auf den Punkt bringt:

Sascha: “Häpühmpf.” *Schnaub*

Hysterisches Lachen, die hundertachtzehnte.

Dabei hatten wir Callistos Auftritt eigentlich entgegengefiebert. Und die erste Szene, in der die Handkamera orientierungslos durch ein angegriffenes Dorf schwankt ist grandios inszeniert. Auch, wenn wir Callisto in einem Aufgreifen der Xena-Darstellung aus dem Intro in einem Schwenk von unten nach oben kennenlernen, hat großartiges. Doch bereits ihr erstes Lachen, bei dem sie auch noch den Kopf in den Nacken wirft, verursacht Gänsehaut. und nicht die gute Sorte.

Mary: “Callistos Lache ist schlecht gealtert.”

Während Callisto Dörfer samt fast aller Bewohner*innen in Xenas Namen den Erdboden gleich macht, um ihren guten Ruf endgültig zu ruinieren, will Xena gerade mit Gabrielle ein Bierchen zum Feierabend zischen. Weil ihr aber der abgewrackte Typ, der gerade zur Tür reinkommt, so leid tut, reicht sie ihm ihr Getränk. Hätte sie das mal nicht getan, denn kaum stellt sie sich vor, will ihr der Typ an die Gurgel. Immerhin hat eine Überlebende seines Dorfes ihm mitgeteilt, dass Xena seinen Sohn umgebracht hat. Das hätte tragisch sein können, wirkt aber vor allem nervig wie Callistos Lache.
Im nahen Dorf treffen unsere Heldinnen dann auf die noch unbekannte Furie, die offenbart, dass sie die einzige Überlebende aus dem Dorf Cirra, in dem Xena aus Versehen doch Frauen und Kinder während ihrer Warlady Karriere umgebracht hat. Xena ist schockiert, aber nicht so schockiert, dass sie nicht noch messerscharf kombinieren könnte, dass Callisto letzte Folge den Pfeil auf sie geschossen hat. Denn wer ihr Chakram fängt, kann auch einen unfangbaren Pfeil schießen. Logisch.

Joxers Nase macht diese Folge einiges mit.

Während Callisto entkommt, ist einer ihrer Adjutanten nicht so glücklich und muss unter Xenas Vulkangriff alle Pläne seiner Chefin ausplaudern. Wird dann aber freigelassen, um Callisto zu erzählen, dass ihr Plan ein voller Erfolg war. Wäre doch eigentlich eine gute Idee gewesen, ihm zu Callistos LAger zu folgen. Denn das ist auf jeden Fall eine Reise wert. Nicht nur wegen der Leitern.

Mary: “Warum hingen da überall Dinoknochen rum?”
Sascha: “Vermutlich, weil da vorher Jurassic Parc gedreht wurde.”

Xena und Gabrielle besuchen inzwischen das Orakel von Delphi, dass Callisto angreifen will. Hier trifft Gabby auf einen zwielichtigen Typen, der gerne der Familientradition folgen würde, um Warlord zu werden: Joxer. Leider reicht sein Talent dafür nicht aus, denn schließlich verpügelt Gabby ihn so einfach, dass sie Mitleid mit ihm hat und ihm eine Karriere als Fischer vorschlägt. Mit Joxer erreicht auch nerviger Charakter Nummer 3 die Folge, ohne wirklich viel beizutragen, von ein paar klamaukigen Witzen, die vielleicht komisch sein könnten, mal abgesehen.
Und dann will Callisto mit Xenas Chakram Pythia, das Orakel von Delphi töten, aber leider kann Xena das verhindern, weil sie ja vorgewarnt war und Callisto landet nach einer rasanten Verfolgungsjagd zu Pferde  im Knast. Wo genau jetzt Callistos zehn Jahre geschmiedeter Racheplan schiefgelaufen ist, können wir auch nicht sagen.

Mary: “Ich muss gestehen, dass ich da etwas unaufmerksam war, weil ich der Folge nicht mehr folgen konnte.”

Manche Dinge sollte man nicht ins Licht halten. Vor allem nicht billig gebastelte Chakrams.

Zum Glück gibt es noch den rachsüchtigen Vater, der einen Molotow-Cocktail in die Gefängniszelle schmeißt. Und da Xena nicht Saschas Feuerwehrausbildung hat und nicht weiß, dass ein Strohfeuer in einer Gefängniszelle mit Steinboden einfach verlischt, will sie Callisto retten und landet selbst in der Zelle. Der Gefängniswärter hat Pause und sieht sich außer Stande, ihr zu helfen, stattdessen rettet sie sich mit einem Salto durch das Dach. Rechtzeitig, um mitzukriegen, dass Callisto sich Gabby unter den Arm geklemmt hat. Die wird nämlich ins Leiterlager gebracht und zwischen den Leitern für den finalen Kampf an ein Seil gehängt.

Sascha: “Leiter geil.”

Und wir können der Folge viel ankreiden, aber der Leiterkampf im Showdown kann sich auf jeden Fall sehen lassen, auch wenn er wieder einmal einem Eastern entliehen wurde. Dieses Mal: Once upen a Time in China, Part 2. 

Sascha: “Man darf halt nicht nach dem Sinn fragen.”

Weil die Sendezeit gleich vorbei ist, rettet Xena nicht nur Gabrielle, sondern auch Callisto und während die herzensgute Gabrielle sich

Wie meinst Du das jetzt mit “Do her”?

darüber freut, lässt Callisto bereits Böses für die Zukunft ahnen. Doch ob wir sie wiedersehen, weiß nur das Orakel von Delphi. Insgesamt lässt uns die Folge und auch der Charakter Callisto mit gemischten Gefühlen zurück. Vielleicht weil ihr Dress etwas knapper ist, als er sein müssten und ihr Auftritt etwas lasziver als wir dachten.

Mary: “Callisto ist für mich ein bisschen wie Seven of Nine.”

Aber ob Callisto nur gegen Staffelende die Quoten nochmal nach oben peitschen sollte und man gar nicht mehr von ihr erwartet hatte, können uns nur die Menschen hinter Xena Warrior Princess verraten.

Warum der Balisto Müsliriegel uns nachhaltig beeindruckt habt, könnt ihr hier erleben.
Vielleicht habt ihr ja nach Saschas Schwärmerei Lust auf eine Partie DschungelParty?
Unseren privaten König Gregor könnt ihr auch über Dinge von Interesse reden hören.

Während der Aufnahmen dieses Podcastes kamen nur wenige Balistos zu Schaden.

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Sascha
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Mary

Ich kämpfe für den Episodentitel

“Nein Salmoneus, wir werden nicht in einen Sprudelwasser Scam investieren.”

So häufig, wie Xena den Episodentitel “The greater Good” nennt, so häufig haben sich die Podcastenden das auf ihre Zettel geschrieben. Endlich zurück im einst angedachten Rhythmus, wenn auch immer noch mit angeschlagenen Stimmen besprechen Mary und Sascha die Xena Episode, die sich zu Deutsch “Einer für alle” nennt. Warum? Bezieht es sich auf Salmoneus? Denn Spoiler-Alarm: Wir treffen heute unseren liebsten Händler und Geschäftemacher mit zwielichtigen Verkaufsstrategien und goldenem Herzen: Salmoneus.

Mary: “Es wird spritzig.”

Denn Salmoneus verkauft Sprudelwasser in einem kleinen Dorf, dem er zu mehr Lebensfreude und Spritzigkeit (Haha!) verholfen hat. Dummerweise ist sein vorheriger Kunde, ein Kriegsherr, nicht ganz so glücklich mit den gelieferten Waren. Immerhin hat Salmoneus ihm Waffen und Gürtelschnallen angedreht, die sich bei Wasserkontakt auflösen. Da half nur noch nackter Rückzug. Zum Glück kommt Xena rechtzeitig mit Argo ins Dorf galoppiert, um Salmoneus vor der Rache des Kriegsherrn Talmadeus zu bewahren. Dumm nur, dass Gabby gerade Bonding Time mit Argo hatte, und prompt abgeworfen wird, als die zu ihrer Herrin eilt (die eine Hälfte der Podcastenden verwendet übrigens laufend das falsche Pronomen für die Stute, weil sie scheinbar in ihrer Jugend was falsch abgespeichert hat).

Welche geheimnisvolle Frau verschießt hier wohl ihr Gift mit Pfeilen?

Im Kampfgetümmel wird Xena plötzlich von einem Pfeil getroffen, den sie nicht fängt. Wie kann das sein. Und natürlich sagt Xena auch Gabby nicht, was los ist, sondern leckt einmal am Pfeil, um ihn dann für später einzustecken. Dennoch will sie die Verfolgung der Schurken aufnehmen.
So kommt, was kommen muss: Im folgenden Kampf bricht Xena zusammen und die Make-up-Crew sorgt dafür, dass sie so richtig elend aussieht und Gabby und Xena es nur dank Argo zurück ins Dorf schaffen.

Von 100 zu 0 in einer Minute. Das Make-up Team leistet ganze Arbeit.

Dort bricht Xena zwar zusammen, aber Gabby kann sie noch zusammenstauchen, warum ihre freundin ihr das mit dem Giftpfeil verheimlicht hat. Jetzt wäre eine gute Gelegenheit zu offenbaren, dass Xena im Krankheitsverlauf in Totenstarre verfallen wird. Auch, um Verbrennungen vorzubeugen. Aber nein, Xena hat ihre Worte für diese Folge fast aufgebraucht und verzichtet hier auf überlebenswichtige Kommunikation.

Sascha: “Du und ich. Wir wären so ehrlich gewesen. Aber wir reden hier über Xena.”

Aber Xena wäre nicht Xena, wenn der drohende Tod der kriegerprinzessin nicht auch für einen Lacher gut wäre. Denn in bester Vorspannmanier wirft sich jetzt Gabby in Xenas Rüstung, die ihr nicht wie angegossen sitzt. Aber beim Üben des Kriegsschreis bekommt sie Hilfe von Salmoneus. Der Plan sieht nämlich vor, dass Gabby zurück zu Talmodeus reitet, um die Truppen davon zu überzeugen, dass Xenas Zusammenbruch nur kurzfristig war und sie besser aufgeben sollten. Das ganze hat nur einen Haken: Gabby und Argo müssen zusammen arbeiten. Das erweist sich als schwerer als gedacht, da Gabby nicht richtig pfeifen kann und Argo sich mitten in der Schlacht schon mal hinsetzt.

Sascha: “Dafür lieben wir Xena. Für solche Absurditäten.”

So landet Gabby im Wassertrog, der nicht einfach nur im Lager steht, damit sie ihre brünett gefärbten Haare zurück blondieren kann. Nein, der Brandschutzbeauftragte hat das Wasser hier platziert, damit jederzeit bei Überfällen mit Brandpfeilen minutiös geplante Löscheinsätze durchgeführt werden können.

“Ich habe ein Schwert und weiß nicht genau, wie man es benutzt.”

Sascha: “Als Feuerwehrmann war ich beeindruckt, wie gut der Brandschutz in diesem Feldlager funktioniert.”

In der Zwischenzeit ist Xena dem Tod näher als dem Leben und liegt in der Sprudelproduktionshalle, da das Krankenhaus zu Gunsten der Fabrik weichen musste. Zum Glück leistet ihr ein Huhn Gesellschaft, sonst wäre es ohne die zwei Meuchelmörder ganz schön langweilig geworden.

Mary: “Mir ist nicht ganz klar, was das Huhn da sollte.”
Sascha: “Ich glaube, es hat Xena gewarnt, dass da Menschen sind, die ihr an die Wäsche wollen.”
Mary: “Xena spricht Huhn.”

Robert Trebor durfte keine Träne für Xena vergießen. Diese Ehre wurde René O’Connor zuteil.

Die Killer schaltet Xena noch aus, dann schaltet sie selbst ab und Salmoneus muss Gabby wortlos vom Tod ihrer geliebten Freundin berichten. Die erstmal ganz ruhig bestimmt, dass sie weiter das Dorf verteidigen werden… Bevor sie unter Tränen auf einen Baum einprügelt. Mitreißende Emotionen, die auch alle Podcastenden nicht kalt lassen. Und auch Salmoneus beschließt, sich und Xenas Leiche für “the greater good” an Talmodeus auszuliefern. Der hätte sich besser einfach mal geschämt, weil er auf Salmoneus’ Ramschware reingefallen ist.

Sascha: “Wer billig kauft, kauft zweimal.”

Aber der Kriegsherr will die Eskalation. Zwar hat er nur zwei Pferde, um die angebliche Leiche Xenas zu vierteilen, und eins ist auch noch ihr Pferd Argo, aber von solchen Lappalien lässt Talmodeus sich nicht aufhalten. Auch nicht von Gabby, die einen grandiosen

So hatte Salmoneus sich das mit dem Merchandise nicht vorgestellt.

Kriegerinnenauftritt hinlegt, aber am nicht erteilten Schwertunterricht scheitert. Argo schindet etwas Zeit, in dem er das andere Pferd überzeugt, trotz der Peitsche nicht Xena zu zerteilen. Und diese wertvolle zeit reicht, damit Xenas System rebootet wird, sie sich magisch aus den Fesseln löst, und der tag gerettet wird.

Doch Moment mal… wir wissen immer noch nicht, wer den geheimnisvollen Pfeil, der Xena vergiftete, abgeschossen hat. Vielleicht erfahren wir das in der nächsten Folge.

Unseren privaten König Gregor könnt ihr auch über Dinge von Interesse reden hören.

Während der Aufnahmen dieses Podcastes wurde nicht mit Sprudelwasser geschossen.

Noch einmal mit Gefühl!

So langsam finden wir in einen Ausstrahlungsrhythmus zurück, auch wenn Marys Stimme noch nicht komplett wieder hergestellt ist. Trotzdem haben Sascha und sie nicht gezögert, die Episode “Ties that bind” (Deutsch: Starke Bande) von “Warrior Princess Xena” zu besprechen. Und das, wo beide Podcaster*innen schon beim Ansehen der Folge nervös auf den Fortschrittsbalken starrten, um nicht einzuschlafen. Dabei beginnt alles so vielversprechend: Xena und Gabby hocken im Baum und beobachten den Kriegsherrn der Woche, der sich ein paar Sklavinnen aus dem nächsten Dorf entführt hat.

“Ich bin Dein Vater!”

Da taucht ein alternder Kriegerauf, um die holden Jungfern zu retten. Und muss kurz darauf von Xena mit ein paar grandiosen Flikflaks gerettet werden. Während die Podcastprinzessin mit ihrer Stimme kämpfte, hatte die Kriegerprinzessin leider Rücken, was sich auf die Kämpfe der Folge auswirkte, die nach den Flikflaks stark verlieren.

Mary: “Ich finde, dass den Kämpfen der Schmackes fehlt.”
Sascha: “Ich finde, der Folge fehlt der Schmackes.”

Der Senior stellt sich den beiden Frauen als Xenas Papa vor, die das nicht so recht glauben kann. Immerhin hat sie kaum noch Erinnerungen an ihren alten Herrn, der sie und ihre Mutter und ihren Bruder hat sitzen lassen. Gabby ist wie immer vorsichtig optimistisch: Er könnte ja die Wahrheit sagen. Die Heldinnen sind sich uneins, dafür haben Sascha und Mary viel Einigkeit auf ihren Notizzetteln gefunden. Egal, ob es um die Ähnlichkeit des Kriegsherrn zu Iolaus oder die mangelnde Behandlung tiefgehender Themen ging.

Sascha: “Das hast Du Dir auch aufgeschrieben?!”
Mary: “Ja!”
Sacha: “Das ist ja geil!”

Der Kriegsgott kann sogar Cape tragen.

Während Xena gedanklich zurück in ihre Kindheit geht und sie mit Atrius – so der Name ihres Vaters – die geretteten Frauen zurück in ihre Heimat begleiten, erfahren wir, warum der Kriegsherr aktiv ist: Im Auftrag von Ares hat er in nur sieben Monaten aus entflohenen Sträflingen ein schlagkräftiges Heer zusammengeschustert. Nur wollte der Kriegsgott das Heer gar nicht für ihn, nein! Ahnt ihr es? Kirilius nicht, denn er schleudert Ares aufgebracht entgegen, dass kein anderer Mann besser für den Job geeignet ist. Natürlich nicht. Aber dafür eine Frau, Xena! Da freut sich Mary, dass der Kriegsgott schon in der Antike so viel für die Frauenquote getan hat.

Mary: “Das finde ich gut. Ares war der erste Feminist.”
Sascha: “Ein schöner Spruch für ein Kissen.”

Tja, und was passiert dann? Xena wird von einigen Details überzeugt, dass Atrius doch ihr Vater ist und der versucht geschickt, Gabby aus der Geschichte zu komplimentieren, um mehr Zeit mit seiner “Tochter” zu verbringen. Manipulation, wie sie sonst nur Ares bei Kirilius …Moment! Gabby ist zu beschäftigt, um misstrauisch zu werden, denn sie versucht, eine der geraubten Frauen zu beruhigen. Rhea hat sich nämlich freiwillig als Sklavin gemeldet, damit ihre Schwester verschont wurde. Und fürchtet, jetzt geächtet zu sein. Was viele Fragen aufwirft: Verwenden Kriegsherren in Neuseegriechenland das gleiche Losverfahren wie Präsident Snow bei den Hunger Games in Panem? Warum nahm Kirilius nur eine kleine Auswahl mit? War der Bambuskäfig zu klein? Müsste das Dorf Rhea nicht als Heldin feiern? Was eine grandiose Geschichte über Victim Blaming und die Folgen hätte sein können, geht hier leider in einer lieblos gestalteten Handlung unter. Wie so vieles.

Wer kennt’s nicht? Du wirst von einer Armee verfolgt und hast erstmal Lust auf eine kurze Mittagspause mit Liedern aus deiner Kindheit.

Sascha: “Die Folge ist total konfus geschnitten.”
Mary: “Deshalb springen wir auch so konfus hin und her. Das liegt nicht an unzusammenhängenden Notizen.”

Im Heimatdorf der Frauen angekommen stellt sich heraus, dass Atrius hier nicht gern gesehen ist. Xena verspricht, das Dorf vor der Armee des Kriegsherrn Kirilius zu schützen, wenn dafür ihr Vater verschont wird. Die Armee braucht im Gegensatz zu Reisegruppe Xena nur wenige Minuten zum Ziel. Sonst hätte Kirilius auch gar keine Zeit mehr gehabt, mit Ares zusammen vorm Spiegel zu stehen und den Sitz des Bartes zu kontrollieren.

Mary: “Raumgestaltung ist ja ein wichtiger Faktor bei der filmischen Gestaltung, wird aber häufig verpennt.”

This Army was designed for Xena by Ares Chanel.

Alleine stellt sich Xena der großen Armee gegenüber, eines der wenigen Highlights dieser Folge. Denn statt wie sonst nur eine Handvoll Statisten zu nutzen, sind es hier bestimmt zwei Dutzend plus zugehörige Pferde. Das macht schon was her. Dennoch ist es nur schwer verständlich, dass Xena die Gegner nicht in die Flucht schlägt, sondern den Anführer im Kampf besiegt, um selbst Kriegsherrn anstelle des Kriegsherrn zu werden. Das hätte sie ja schon früher haben können, an der Spitze einer Armee dem ganzen Land Frieden bringen, denn das war Ares’ perfider Plan in Folge 6. Aber vielleicht war es wirklich nur eine Frage der Optik?

Sascha: “Die komplette Ausrüstung und Optik der Armee passt perfekt zu Xena.”

Am Kopfe ihrer neuen Armee reitet Xena majestätisch ins Dorf zurück und stellt fest, dass ihrem Vater in der Zwischenzeit von den Dorfbewohnern der Prozess gemacht wurde und er tot am Dorfplatz hängt. Wutschnaubend bläst sie zum Angriff und vergisst ganz, dass ihre allerbeste Freundin-Partnerin Gabby ja auch im Dorf ist. Die ihr mit einem kleinen Schlag auf den Hinterkopf das Denkvermögen zurückgibt. Das ist der Augeblick, in dem Atrius wieder ins Leben tritt, um noch einmal Xena vom Kriegsherrinnendasein zu überzeugen.

“Ich weiß nicht, wo ich meinen Kampfstab habe, aber ich kann dich auch mit einer Mistgabel ko schlagen!!

Klappt nicht, da kann sich Ares ja jetzt zu erkennen geben, denn dass Xenas Vater nur der Kriegsgott in Verkleidung war, dürfte selbst der letzten Zuschauerin schon bewusst gewesen sein. Über die Beziehung der beiden und Spekulationen des Fandoms, ob Ares nicht doch Xenas Vater ist, wollen wir hier nicht weiter nachdenken. Was bleibt ist eine Folge, bei der etwas mehr Gefühl nicht geschadet hätte. Dem Drehbuch, der Regie, der Kamera und leider auch teilweise den Darstellenden. Aber einen Lichtblick gibt es ja, wie in allen Folgen mit Kevin Smith:

Mary: “Kevin Smith lächelt hier die Wertung hoch.”

Tatsächlich wirkte die Folge so uninspiriert, dass die für Radio Amphipolis typischen Abschweifungen ausblieben.
Als Entschädigung findet ihr hier eine Liste unserer liebsten Podcasts:
Unseren privaten König Gregor könnt ihr auch über Dinge von Interesse reden hören.
Einen feministischen Blick auf Pen&Paper-Rollenspiel und über Science-Fiction- und Fantasy-Filme, -Serien und -Bücher findet ihr in Genderswapped.
Wer Vampire mag, sollte im Hotel Hyperion absteigen.
Im grauen Rat reden die Podcastenden hauptsächlich über Babylon 5.
Trek am Dienstag entführt wöchentlich ins Star Trek Universum.
Alles über Doctor Who erfahrt ihr natürlich beim Whocast.

Während der Aufnahme dieses Podcastes kamen keine Kriegsherren durch Feministen zu Schaden. 

 

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