Xena, spann den Beutewagen an!

Und endlich, drei Jahre nachdem sie beschlossen hatten, einen Xena Podcast zu machen, treffen sich Mary und Sascha zur Besprechung der ersten regulären Folge Xena. Natürlich nur virtuell, denn seit 2017 hat sich einiges getan. Zum Beispiel ist eine Pandemie über den Globus gerollte und das Benehmen von Kevin Sorbo ist nicht mehr lustig, sondern fragwürdig.
Aber wir machen das Beste daraus und begleiten Xena in Schatten der Vergangenheit, wie sie nach ihrer Läuterung durch Hercules versucht, ihren Weg zu finden. Der heißt zunächst: Raus aus den Kriegerklamotten, rein in die Kriegerklamotten. Denn kaum hat Xena ihr Waffenlager unter Baumarktmulch verscharrt, muss Xena eine Schar Dorfbewohner von den Häschern des üblen Kriegsherrn Draco retten.

Da freut sich Xena: gerade wollte sie sich noch einen Platz im Altersheim für reuige Bösewichte suchen, da darf sie schon wieder ihr Schwert schwingen. Dieses Mal für das Gute.

Die Dorfbewohner sind nicht so dankbar für die Rettung, schließlich eilt Xena ihr böser Ruf voraus. Nur einen Fan hat sie bei der Aktion gewonnen: Gabrielle, die direkt dem Verlobten und einem drohenden Hausfrauenleben entfliehen möchte. Dabei stellen wir fest: Die Kleidung der Dorfbewohner ist sehr viel bunter, als Marys Schulbildung vermuten ließ.

„Aus meinem Lateinunterricht dachte ich immer, die Antike wäre Beige.“

Mary

Xena versucht derweil, den ihr bekannten Kriegsherrn mit weiblichen Argumenten vom Dorf abzulenken und plaudert um der alten Zeiten Willen direkt aus dem Nähkästchen ihr nächstes Ziel aus: Ihre Heimat Amphipolis. Die übrigens im heutigen Bulgarien liegt. So fasst Draco auch direkt den Plan, das Dorf in ihrem Namen anzugreifen, um sie zurück in seine Arme(e) zu treiben. Kriegsherrenlogik. Im Gegensatz zum frisch rasierten und geölten Kriegsherrn Draco, sieht übrigens seine Räuberbande so aus, als müsse sie eigentlich aus dem Bildschirm zu riechen sein.

So ein Kriegsherr hat’s schwer: das Personal muss nicht nur gut Pfeile schießen, sondern auch kratzerfrei rasieren können.

„Auf Stahl wächst kein Gras!“

Sascha

Auf dem Weg nach Amphipolis lauert der Vorspann-Zyklop zunächst Xena und dann Gabrielle aus und wir lernen: Odysseus‘ Sieg gegen den Zyklopen war keine enorme Leistung, denn Zyklopen sind ziemlich dumm. Das macht die Szene aber auch sehr lustig.

„Es ist billig, aber es ist genau mein Humor.“

Sascha

In Amphipolis wird Xena entsprechend Dracos Prophezeiung nicht mit offenen Armen empfangen, sondern beinahe gesteinigt. Gut dass Gabrielle sich auf dem Weg bei einigen Gelegenheiten antrainiert hat, sich aus jeder Situation mit abstrusen Ausflüchten rauszuwinden. Nachdem Xena ihrem Bruder in der Luxus-Gruft einen Besuch abgestattet hat kommt es in der Versammlungsscheune des Dorfes zum Showdown auf Bambusstangen. Denn dieser formschöne Baustoff wurde in der Antike scheinbar für alles verwendet: Wände, Tische, Stühle, Kampfstäbe und ihn beim Singen durch die Gegend tragen.

„Wieviel Bambus gibt es eigentlich so in Griechenland?“

Mary

„Hey, wie kriegst du eigentlich dein Augen-Makeup hin?“ Die Sidekicks tauschen während des Duells Erfahrungen aus.

Es endet wie es enden muss: Xena hat ihren ersten Erlöser-Auftritt und schenkt Draco trotz Niederlage das Leben, was dieser sofort honoriert, in dem er ihr das Leben rettet, da einer seiner Leute sie meucheln möchte, um seinem Boss zu helfen. Tja, war wohl nichts mit der Gehaltserhöhung. Dafür soll Xena die drei Beutewagen, die der Dorfälteste im Schweiße seines angesichts für Draco beladen hat mitnehmen. Denn was will man sonst mit denen machen? Abladen?

Hunde haben ja bekanntlich Lieblingsbäume. Und manchmal auch Regisseure. Oder Podcaster.

Aber Xena und Gabrielle – denn die darf tatsächlich mitkommen, weil sie uns und Xena viel weniger genervt hat, als wir dachten – wandern mit leichtem Gepäck in den westernreifen Sonnenaufgang, neuen Abenteuern entgegen.

Wir stellen fest: Es war keine herausragende Folge, aber wir haben uns hervorragend amüsiert. Entsprechend der Schwierigkeit, Xena in ein Wertungskorsett zu zwängen, bewerten wir daher nur nach den folgenden Kriterien:

Während der Aufnahme dieses Podcastes sind keine Beutewagen zu Schaden gekommen.

Der asiatische Film, der und dessen Hauptdarstellerin Brigitte Lin (Lin Ching Hsia) Robert Tapert zu inspiriert hat und dessen Name uns nicht mehr eingefallen ist, heißt übrigens: The Bride with White Hair.

 

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Mary
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Sascha

5 Comments

  • Michael

    7. März 2021 at 13:57 Antworten

    Ich dachte ja immer, dass Herc’s Hass auf Hera aus einem Pilotfilm… bis zum Lesen der Episoden, aus den Filmen, hervor ruht, aber nein, es sind 30sek.
    Soviel zu Friede Freude Götterkuchen bei Herc

    Macht ihr auch einen Herc-Cast?

    • Mary

      7. März 2021 at 14:13 Antworten

      Hey Michael,
      vorläufig sind wir ja erstmal mit Xena vollauf beschäftigt, aber sag niemals nie. 😉

      • Sascha

        8. März 2021 at 09:58 Antworten

        Ich fürchte nur, dass wir wenig gute Worte über Kevin S. finden werden. Aber auch DAS kann interessant werden. Doch erstmal Xena. Wann sind wir damit durch, wenns im Zweiwochenrythmus weitergeht?

        • Michael

          13. März 2021 at 19:55 Antworten

          134 Folgen… 26 Wochen im Jahr…
          Ähm… 5,08 Jahre (wenn man die 2 bisher besprochenen abzieht)

          Das ist ja quasi Grauer Rat 2.0!!

          Was ist mit den Herc-Episoden, in denen die Xena-Story weitererzählt wird?

          • Mary

            27. März 2021 at 16:59

            Puh, eine gute Frage. Ich denke, die werden wir integrieren, wenn wir es nicht vergessen. 😀

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