Podcaster, die auf Ziegenbärte starren

Er ist da, der Auftritt, auf den Podcastprinzessin Mary solange gewartet hat: Ares, der Kriegsgott, gibt sich zum allerersten Mal die Ehre bei Warrior Princess Xena in der Folge “The Reckoning” (Spoiler Alert: “Der Kriegsgott”). Die Folge beginnt damit, dass Mary und Sascha wie immer erst einmal abdriften.

Sascha: “Und jetzt können wir eine Brücke schlagen zu TNG. Da war der Hauptdarsteller der Gastdarsteller der Folge einer der Hauptdarsteller von MASH und Trapper John MD ist ja eine Ablegerserie von MASH.”
Mary: “??!”

Und die Xena-Folge fängt damit an, dass unsere Heldinnen Xena und Gabrielle sich mal wieder verlaufen.

Während die eine sich prügelt, spielt die andere die Herbal Essences Werbung nach.

Und während die eine das nutzt, um zu baden, gerät die andere in einen Hinterhalt. Denn ein mysteriöser Kuttenmann hat einige Kaufleute niedergemetzelt und löst sich dann in nichts auf, so dass die herbeieilenden Dorfbewohner Xena für die Mörderin ihrer Gefährten halten. Da die Beweislage gegen Xena spricht, tritt diese erst einmal die Flucht an, die damit endet, dass Gabby vom Pferd fällt. Auch, weil die Dorfbewohner eine besonders ausgeklügelte Falle aufgestellt hatten. Xena landet also im Dorfknast, der praktischerweise unter der Versammlungsscheune, die jedes Dorf haben muss, liegt. Da es im Gefängnis ja langweilig ist, kündigt sich direkt der erste Besucher an, der Xena ja in diese Lage gebracht hat.

Sascha: “Wir erfahren: Es ist Ares.”
Mary: “Und ich dachte: Sah der schon immer aus wie David Hasselhoff? Warum habe ich nochmal auf den gestanden?”

Xena gegen Palpatine? Oder Vader? Oder Darth Maul? Wir wissen jetzt: Ares war der erste Sith-Lord.

Da er ja Gott ist, kann er sich und Xena zwischen seiner Junggesellenbude und dem Knast hin- und herteleportieren, im Körper, im Geist. Das nimmt Drehbuchautor Peter Allan Fields nicht so genau.

Sascha: “Man, hat der Ares ‘ne Junggesellenbude, wah? Mit Whirlpool und allem!”
Mary: “Als teuflischer Verführer muss du ja was bieten können.”

Was sich als nächstes darbietet, hätte der gute Goethe nicht besser zu Papier bringen können, denn wie einst Mephistopheles den Dr. Faust, umgarnt Ares Xena, die wieder zum Kriegshandwerk zurückkehren soll. Dafür bietet er nicht nur eine 1000 Mann starke Armee (gibt es eigentlich noch eine zweite, 100 Frau starke Armee, die irgendwo wartet?), sondern Weltfrieden durch Weltkrieg. Häh? Ja, denn im Kleingeschriebenen verspricht er Xena nicht nur, dass sie die besiegten Gebiete ja befrieden könnte, auch Instant-Heilung und Therapieplätze verspricht der Kriegsgott. So leicht lässt sich eine Kriegerprinzessin aber nicht beeindrucken.

CSI Nordgriechenland hat seine beste Ermittlerin geschickt …

In der Zwischenzeit ist CSI Gabrielle unterwegs, um Beweise für Xenas Unschuld zu finden. Die aber leider vom Kriegsgott verweht werden, denn Xena hat trotz frühen Vermutungen vergessen, ihrer Freundin mitzuteilen, was hier gespielt wird. Schade eigentlich, denn Gabby brilliert nicht nur im phorensischen Team, sondern auch als Anwältin vor Gericht. Wird aber im letzten Moment von einer fiesen Finte des wütenden Lynchmobs ausgespielt. ZU schade, dass Xena sich auch nicht auf Gabbys Western-Ausbruch einlässt, denn sie hat Angst vor der Strafverfolgung.

Mary: “Ich frage mich, wie weit die Gerichtsbarkeit dieses Dorfes reicht.”
Sascha: “Die stellen einen internationalen Haftbefehl aus, der reicht bis nach Mykonos!”

Zum Glück eröffnet sich Xena noch ein weiterer Ausweg. Denn Ares legt auf den vorgeschlagenen Deal noch einen Packen Nekromantie drauf. “Sag mir, welchen Toten du für deine Armee willst, ich hol dir jeden zurück!” Da lächelt Xena, denn sie hat einen Plan. Oder vielleicht nur besser im Geschichtsunterricht aufgepasst als Ares. Da wir die Toten des trojanischen Krieges in der Serien-Zukunft noch lebendig treffen werden. Ohne Totenbeschwörung.

“Worum ging es eigentlich in dieser Folge und seit wann kannst du Nekromantie?”

Als Xena am nächsten Morgen schuldig gesprochen und zu Tode verurteilt wird, wünscht sie sich direkt ein paar Tote zurück: Die Jungs, die Ares zuvor gemeuchelt hat. Keine Toten, kein Urteil, außerdem Freispruch durch die nicht mehr Verstorbenen. Deal mit der Kriegerprinzessin dank eines geschickten Winkelzuges geplatzt. So können Xena und Gabrielle das Dorf verlassen und Gabby erfährt endlich mal, was die ganze Zeit los war. Kommunikation, Mädels! Sascha und Mary gehen derweil in die Wertung, wo der Tiefgang überrascht und wir eine Premiere feiern, denn diese Folge ist (Trommelwirbel) vollkommen kitschfrei.

Mary: Das Einzige, was kitschig ist, waren die Kissen in Ares’ Junggesellenbude.”

“Schau mir in die Augen Kleines!” “Nur, wenn du mir auch so schöne Kissen kaufst!”

Ein gelungener Einstieg für den Kriegsgott, auch wenn Kevin Smith aufgrund des angeklebten Barts Angst vor zu intensivem Schauspiel hatte.

 

Apropos Kevin Smith: In diesem Podcast gehen wir davon aus, dass er bei einem Motorrad-Stunt starb, wie es damals auch in diversen Medien hieß. Da wir mittlerweile besser googeln und es auch mehr Informationen gibt (Die wir uns, zugegeben, auch vor der Aufnahme hätten beschaffen können, aber wir dachten ja nicht, dass wir Fake-News erlegen sind, fast zwanzig Jahre bevor Trump sie erfunden hat!), müssen wir das hier revidieren: Kevin Smith starb am 15. Februar 2002, vor fast ZWANZIG Jahren (mindestens eine von uns hatte zu diesem Zeitpunkt tatsächlich keinen Internet) nach den Dreharbeiten am chinesischen Martial Arts Film “Warriors of Virtue 2” in Shijiazhuang. Nach der Feier zum Drehende wartete er auf eine Mitfahrgelegenheiten und entschied sich dazu, auf dem Gelände des Central China Television Film Studio auf einen Prop Turm zu klettern, wo er den Halt verlor und drei Stockwerke tief fiel. Er erlitt schwere Kopfverletzungen und konnte trotz eines direkten Transport in ein nah gelegenes Krankenhaus nicht mehr gerettet werden. Ursprünglich hätte er kurz darauf in “Tränen der Sonne” mit Bruce Willis mitspielen sollen.

Wie im Podcast besprochen, war Kevin Smith auch Sänger, sowohl solo wie auch bei den Bands “Say ye to Apes” und “Hyphen Ears”. Hier könnt ihr in ein paar Stücke reinhören.

Die von Sascha angesprochene Szene aus “Johanna von Orleans” verschwindet gerne mal von youtube, aber immerhin dieser Trailer bleibt.

Und wer nach den ganzen Star Trek Anspielungen eine Pause von der Antike in der Zukunft machen möchte, kann ja mal bei Trek am Dienstag vorbeihören.

Bildung gibt es übrigens nicht nur bei uns, sondern auch in der Kika-Serie “Durch die Wildnis”.

Während der Produktion dieses Podcasts kamen keine falschen Ziegenbärte zu Schaden.

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Sascha

1 Comment

  • Barra

    11. Juli 2021 at 13:37 Antworten

    Ja, beim Rewatch meiner Jugend-Lieblinge (wie zum Beispiel auch Prinzessin Fantaghiró und diverser Zeichtrick/ Anime Serien) fällt mir auch oft auf, dass mein Teeny-Ich echt komisch drauf war. Dass der Bart nun falsch war, hat mich damals mit Sicherheit nicht interessiert. *hust

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