Xena macht mal Pause

Das Panflötenspiel von Gabrielle hebt die Stimmung nicht bei allen Mitreisenden.

Wahrscheinlich habt ihr schon erraten, warum auch diese Folge wieder mit einer Woche Verspätung in euren Podcatchern landet? Richtig, Mary hatte nichts besseres zu tun, als nach einwöchiger Pause einen neuen Kindergarteninfekt einzuatmen. Das hält das Immunsystem fit. Wer nicht ganz so fit ist in dieser Folge, ist Gabrielle, die direkt zu Anfang der Folge in eine Sinnkrise stürzt. Vielleicht liegt das an zu ausgiebigen Panflötenspiel. Oder dass sie von Xena bei einem Überfall erst hochgezogen und dann wieder zu Boden gestürzt wird, um unter einem Wagen abzutauchen.
Denn früh am morgen werden die beiden von der wohl verplantesten Diebesbande aller Zeiten in einen Hinterhalt … naja. Nicht gelockt. Die Bande belagert eine Schlucht, in der sie Felsen aufgestapelt hat mit zehn Mann (Das sind fünf mehr, als der Kriegsherrr später zur Verfügung hat! In der Wegelagerei liegt die Zukunft!), die mit einem mit Pfählen beladenen Wagen in die Felsklamm zielen, um dort Reisende zu überrollen.
So ganz erschließt sich uns dieser elaborierte Plan nicht. Warum diese Schlucht? Warum die ganze Arbeit, wenn so viele Banditen doch eigentlich für zwei normale Reisende ausreichen würden?

Sascha: „Ich versteh das alles nicht!!!!“

Verständlich. Die Materialien, die hier aufgewendet wurde, um nicht besonders reich aussehende Reisende zu überfallen, dürften von den Kosten über dem Ertrag liegen. Vom Stundenlohn für Banditen, die nach jedem Überfall wieder die Steine in der Schlucht stapeln, mal ganz abgesehen.

Gregor: „Da kann ich mir so richtig die Meetings vorstellen: Wir müssen bei jedem Überfall mindestens 80 Goldstücke machen. Sonst lohnt sich das alles nicht!“

Aber eigentlich geht es ja um Gabby: Denn Lucy Lawless hatte diese Folge keine Zeit. Zeit für Gabby, zu hinterfragen. ob sie für dieses Heldinnenleben überhaupt geschaffen ist. Denn sie wäre ja von dem Banditenwagen überfahren worden. Hätte es da nicht bessere Zeitpunkte gegeben? Traumatischere Momente? Und wie lange ist Gabrielle jetzt eigentlich schon mit Xena unterwegs?

Mary: „Vielleicht mache ich im Rentenalter mal eine Zeittafel mit Xena-Zeitabläufen.“
Sascha: „Wenn jemand da draußen ist: malt uns eine zeitunlogische Abfolge von Xenas Leben auf … ein Din A3-Blatt wird wohl nicht reichen.“
Mary: „Eine Wand. nehmt eine Wand.“

Da man solche Sachen nicht mit der Kriegerprinzessin, für die man schwärmt besprechen kann und es im antiken Neuseegriechenland noch keine Therapeuten, sondern nur Orakel, gab, macht Gabby sich auf den Weg nach Hause. Zu ihrer Familie. Mit Familien lässt sich ja bekanntlich sehr gut über den eingeschlagenen Lebensweg austauschen. Besonders wenn zu ihm ein Verlassen des Dorfes und des Verlobten gehören. Aber zuerst muss Gabby nach hause kommen. Das ist gar nicht so einfach, denn wie damals, als sie Xena hinterher reiste, will niemand sie auf seinem Karren mitnehmen. Egal wie lasziv sie sich an ihren

„Können Sie diesem Bauch etwas abschlagen?“

Kampfstab lehnt. Erst ein selbst gebastelter Schwangerschaftsbauch ergattert ihr einen Sitzplatz auf einem Fuhrwerk. Bei dem Bauern, der sie schon anno dazumal mitnahm und mit geschichten über Sysiphus unterhielt.

Mary: „Hat man damit mehr Erfolg, als mit einem neckischen Tänzchen?“
Gregor: „NEIN!!!“

Auf den letzten Metern zu Fuß kommt Gabby an einem ausgeräuberten Dorf vorbei und ihr schwant Übles, worauf sie schnell nach hause läuft. Dort wartet man bereits auf einen kampferprobten Charakter, der das Dorf beschützen soll: Meleager, den Mächtigen. Nur leider hat Meleager auch ein Kriegstrauma (immerhin hat er mindestens 549 Menschen umgebracht), dass er im Alkohol ertränkt. Also ist es an Gabby, den großen Helden auszunüchtern und kampftüchtig zu machen. Koste es, was es wolle.

Mary: „Warum zieht Gabby ihm die Schuhe aus?!“
Sascha: „Ohne Schuhe kannst Du nicht mehr aus den Latschen kippen!“
Gregor: „Kein Mensch hat je in Flipflops eine Schlacht gewonnen.“

Gemeinsam schaffen es Gabrielle und Meleager nicht nur, das Dorf auf die Schlacht vorzubereiten, sondern auch, vom lauernden Kriegsherrn Damon geschnappt zu werden. Zum Glück möchte der gerne Meleager und seinen Ruf (immerhin hat er mindestens 647 Menschen umgebracht) für seine Armee einkaufen. Un dvertraut dem Guten direkt so sehr, dass er ihm die gefangene Gabby zum Schäferstündchen überlässt. Das überspringen die beiden und gehen direkt zur Flucht über. Doch gerade, als wir dachten: alles läuft gut, ist Meleager am Vorabend der Schlacht verschwinden. Und der Dorfälteste ist schnell dabei, ein paar Habseligkeiten zu packen, um Schlimmeres abzuwenden.

Sascha: „Als ich den Beutewagen gesehen habe, dachte ich: Jetzt freut sich Mary.“
Mary: Beutewagen. Die beste Erfindung der Antike. Wie können wir Kriegsherren das Leben einfacher machen?“

Nur echt mit diesem Speer!

Doch Lila, Gabbys Schwester, die die ganze Folge geschimpft hat, warum Gabrielle nur noch von Xena schwärmt und sie mit der Hausarbeit allein gelassen hat, pocht jetzt darauf, dass Gabrielle die Heldin ist, die das Dorf retten kann. Mit stolz geschwellter Brust macht Gabby sich ans Werk und es scheint auch zu gelingen. In bester Slapstick-Manier werden die Schurken zu Fall gebracht, bis Kriegsherr Damon durchs Tor tritt und dem Unsinn ein Ende machen will. Auftritt meleager der Mächtige: Der hat nur schnell von seinem Sold ein paar Super-Speere aus Sparta besorgt, deren Werbebotschaft ihn total überzeugt hat (Durchbohren Sie drei Soldaten mit einem Speer!

Schonen Sie Ihre Kriegskasse!). Mit Hilfe von Gabby, die nicht nur den Glauben an sich selbst, sondern auch an ihn wiedergefunden hat, besiegt Meleager auch Damon. Und Gabby kann zurück zur Schlucht und in einigen der besten Szenen des DVD-Menüs beweisen, dass sie jetzt wieder an Xenas Seite kämpfen kann.

Mary: „Wusstet ihr, dass es Menschen gibt, die beruflich nur DVD-Menüs gestalten?“
Sascha: Ich hoffe, es gibt eine eigene Hölle für die.“

Während Xena wahrscheinlich die ganze Zeit an der Schlucht gesessen hat, um den Banditen beim Steinestapeln und Wagenverbessern zuzusehen.
Leider geht die Behandlung von Trauma zugunsten von Geschwisterstreit etwas unter, dafür haben wir eine tolle Chemie zwischen Gabby, ihrer Schwester und auch Meleager, die alle auf ihre Weise das Dorf retten wollen.

Die Traingsmontage hat vermutlich in Rocky ihren Ursprung.
Immer wieder treffen wir Nebendarstellerinnen aus Xena, die hier mitgespielt haben.
Sascha ist total begeistert von Charmed, daher nutzen wir unser Werbefenster für einen Trailer.
Unseren privaten König Gregor könnt ihr auch über Dinge von Interesse reden hören.

Während der Aufnahme dieses Podcastes kam König Gregor nicht zu Schaden und wurde auch nicht in den zwei Wochen zwischen dieser und der Episode davor bei Wasser und Schokolade weggesperrt.

 

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2 Comments

  • Christopher

    16. Dezember 2021 at 07:04 Antworten

    Xenas Lebenslauf wurde in der Folge 01 des von euch empfohlenen Xena Warrior Buisness doch ganz gut zusammengefasst:
    „She is like an evil warlord for years, then she is crucified by Cesar, then she goes to China, becomes a lesbian, learns to fly, then she backslides and goes into Hercules legandary jouneys, then she’s like a warlord another three or four years“
    Wobei uns die Simpsons ja zwei Dinge über Xena gelehrt haben: 1. ein Zauberer wars und 2. Xena kann nicht fliegen – aber Lucy Lawless.

    Beim Dorf bin ich nicht sicher, ob es ein Best-of oder die Resterampe der bisherigen Außenkulissen ist. Vieles kam mir aus Troja bekannt vor aber auch in anderen Städten wurde gewildert. Aber es kann ja sein, dass es damals nicht nur wenige Tempelarchitekten sondern auch nur eine Hand voll Städteplanern gab.

    Wenn es altes Who wäre, hätte Meleager gesagt, er würde es auch gern ändern, aber er gebe Regeln, die man auch mit der Tradis nicht brechen dürfe, hätte Nissa und Tigan, ähm Lila und Gabby stehen lassen und wär zum Tagesgeschäft übergegangen.

  • Barra

    26. Mai 2022 at 15:00 Antworten

    Absoluter Trigger mit den Kindern, bei mir löst das auch sofort aus und dann hab ich echt dran zu knabbern.
    Bud Spencer Slaps gehen immer.

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